Aus dem Vollen geschöpft

Seit Tagen habe ich Tomaten auf den Augen und kann mich doch partout nicht an ihnen sattsehen. Sie leuchten in rosé, tiefrot bis ins schwarze gehend, sind grün getigert oder auch sonnengelb. Manche sind gerade einmal so groß wie eine Kirsche, bei anderen von der Größe eines Hokkaidos frage ich mich ernsthaft, wie wohl die Pflanze aussehen muss, die diese Pracht tragen konnte. Allesamt stapeln sie sich hoch an meinem Lieblingsgemüsestand der Markthalle. Die großen, saftigen Exemplare liegen einzeln in ihren Stiegen, denn sie sind so prall und reif, dass ihre dünne Schale bei der kleinsten Erschütterung zu platzen droht. Die Hände übervoll kaufe ich ein, überschwänglich, wohl wissend, dass ich nicht alle heil nach Haus bekomme. Aber Druckstellen kümmern eine Panzanella nicht. Wovon dieser italienische Brotsalat lebt, sind das Aroma und der Saft der Tomaten. Variationen gibt es viele. Ich mag es gern puristisch, bis auf das Rösten des Brotes mache ich mir keinen großen Aufwand. Eine Spur Knoblauch, gutes Olivenöl, würziger Balsamico, frisches Basilikum, dazu etwas Cremigkeit, hier mal ein bisschen besonders mit Burrata. Milder Feta, frischer Ziegenkäse oder Mozarella passen aber auch  ganz wunderbar. Wer wissen will, wie mein Sommer schmeckt: das ist die Antwort.

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Kaspressknödel – nicht ganz authentisch

Wir lernten uns erst letztes Jahr kennen, der Kaspressknödel und ich. Es war ganz stimmig an diesem Abend in Salzburg, die Autofahrt war lang und stauig gewesen und ich entsprechend hungrig, zudem goss es in Strömen und meine Füße waren nass und kalt. Eine Suppe, zum Wärmen sollte es sein. „Eine Kaspressknödelsuppe, bitte!“ – schon oft gelesen, doch nie probiert. Warum eigentlich? Was ich viel zu lange verpasst hatte, offenbarte sich mir beim ersten Löffel. Diese tiefwürzigkäsige knusprige Aromabombe, schwimmend in einer kräftigen Rindsbrühe übertraf meine Überwartungen. Beim Hauptgericht, einem doch ausgezeichneten Tafelspitz, wünschte ich mir insgeheim lieber einen weiteren Teller von der Käseknödelsuppe. Schon damals war glasklar, das wird nachgemacht. Leider war mir damals aber noch nicht bewusst, dass die authentische Version nach einem Käse verlangte, der hier nur schwer zu bekommen ist: Graukäse oder Pinzgauer Bierkäse. Sicher, es war definitiv für den Entspannungsfaktor unseres Urlaubes nicht unerheblich, dass ich nicht schon damals  das Rezept recherchierte und auf Graukäse als Souvenir bestanden hatte. Mit Salzburg lediglich als Etappenziel und noch anstehenden 2 Wochen Urlaub hätte der Käse sicher noch sein Aroma in unserem Auto ausbauen können. Sein Duft wäre uns bestimmt ständig vorausgeeilt. Aber nun wieder zu Hause stand ich da, ohne Graukäse. Als ich letztendlich doch bei meiner sicheren Quelle der österreichischen Küche las „man könne es sicher auf einen Versuch mit Harzer Käse ankommen lassen“ war ich erleichtert. Und wenn nun auch nicht 100% authentisch, köstlich sind sie allemal, die Kaspressknödel mit Harzer Käse!

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Schön scharf – Brotsuppe mit Meerrettich

Ach fast vergessen, da war doch noch was. Ein alter Bekannter den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Wiederentdeckt in den vergangegen Wochen, ohne Geruchssinn und rudimentärem Geschmackssinn. In solchen Zeiten verlangt es mich immer nach viel Frischem und Geschmacksintensivem – alles andere nimmt meine geschundene Nase dann nicht mehr wahr. Also gab es hier in letzter Zeit nicht nur Zitronen, auch Orangen, Ingwer, Knoblauch, Zwiebel und viele Kräuter waren gern gesehen. Selbst frisches Kurkuma hab ich probiert – ist ja Superfood, ne? Aber naja, lag bestimmt an mir. Ich bin mir sicher, ich hab’s bestimmt nur nicht richtig angewendet. Aber ich schweife ab. Auf den Meerrettich wollte ich doch eigentlich abzielen. Der ist mir leider kulinarischen irgendwie abhanden gekommen. Frisch gerieben von der Wurzel ist der ein Teufelszeug. In nullkommanix sorgen die freiwerdenden Senföle für tiefstes Durchatmen und Freudentränen. Und gesund soll er auch sein, antibakteriell genauer gesagt, sicher mindestens  genauso wie Kurkuma ;)). Nur schmeckt er mir besser!  Früher gab es bei uns oft ein Gericht das mein Vater sorbisches Hochzeitsessen nannte. Es bestand aus gekochter Rinderbrust mit Kartoffelklößen und sehr viel Soße aus dem Rinderfond, Sahne und ordentlich Meerrettich. Köstlich! Ich brauchte meist kein Fleisch – Soße und Kloß waren mir genug. Als ich vor kurzen dann in einer Kochdatenbank über das folgende Rezept stieß, musste es natürlich sofort probiert werden. Ein sehr einfaches aber wärmendes Gericht für den sicher noch kommenden Winter.

PS: Um ehrlich zu sein, so ein bisschen Weihnachtsvorfreude hat sich hier schon eingestellt. Schaut mal in der Seitenleiste, dort findet ihr den Link zu Zorras kulinarischem Adventskalender. Neben vielen weihnachtlichen Rezepten und Geschichten von lieben Bloggerkollegen könnt ihr auch in insgesamt drei Runden ordentlich was gewinnen. Dafür müsst ihr aber schnell sein, denn die erste Runde endet schon morgen!

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Kürbisgnocchi mit gerösteten Salbeipilzen

Ich hab verstanden. Ihr mögt kleine Schwächen. Also ich hab noch mehr davon. Wie steht ihr den so zu, sagen wir mal… Gnocchi? Ja? Läuft? Wirklich? Keine Wutausbrüche, wenn euch der mal wieder viel zu weich geratene Teig zwischen den Händen davon rinnt? Keine hektischen Knetversuche, obwohl man doch weiß, dass das gar nicht gut ist und man bei weiterer Glutenentwicklung mit den Teigbällchen nachher besser Pingpong spielen kann als die zähen Dinger zu essen? Oder wie ist es denn so in der Endphase: Gnocchis nochmal ein bisschen in Butter „schwenken“? Geht locker? Da klebt nix wie mit UHU befestigt in der Pfanne? Hmm. Respekt! Ja gut, ich steh dann auch mal dazu, so sehr ich diese kleinen Dinger auch liebe – selbstgemachte Gnocchi treiben mich in den Wahnsinn. Falls man alles noch auf die Spitze treiben möchte, dann probiert man aus Kürbis Gnocchis zu machen. Spätesten wenn man unter 200g pürierten Kürbis eine halbe Tüte Mehl geknetet hat ohne dabei eine formbare Masse zu erzeugen, sollte man kapitulieren und lieber auf den Lieferservice umsteigen. Ich spreche da aus Erfahrung – alles schon passiert. Letztes Jahr. War nicht schön. Und trotzdem konnte ich auch dieses Jahr nicht davon lassen. Dieses leuchtende Orange auf dem Teller! Doch diesmal war ich schlauer. Kein Mehl – fein gemahlenes Altbrot kommt in den Teig. Klappt perfekt und schmeckt um Längen besser! Dazu fein gehobelte Pilze mit Salbei in Butter geröstet. Harmoniert wunderbar mit dem fein süßlichen Kürbis. Mein diesjähriges Lieblingspilzgericht. Und da Barbara und Mario bei zorra gerade ihren ersten Bloggeburtstag feiern gibt’s hier noch mehr Pilz. Und wohl auch Wild, wer’s mag.

Kürbisgnocchi mit Pilzen

Blog-Event CXIV - Wild & Pilz (Einsendeschluss 15.11.2015)

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Schöner Scheitern

Ein lieber Mensch hat vor kurzen bemängelt: man sieht immer nur die guten Sachen auf deinem Blog, nie das Misslungene. Stimmt! Also ziehe ich heut mal blank. Wer denkt, hier klappt immer alles wie am Schnürchen, den kann ich beruhigen – dem ist nicht so. Hier geht auch mal was schief. Dass ein selbst kreiertes Rezept auf Anhieb komplett zufriedenstellend ist, kommt vor, doch meist gibt es immer Luft nach oben. Da ich dem Zufall ohnehin nicht traue, backe ich jedes eigene Rezept noch mindestens ein zweites Mal, bevor es auf den Blog kommt. Beim zweiten Anlauf gelingen dann meist schon deutlich mehr Rezepte, spätestens beim 3. Mal bin ich dann in etwa 99% zufrieden und das Rezept wird verbloggt. Und dann gibt es auch sie: die ganz harten Nüsse. Die, an denen man eine gefühlte Ewigkeit arbeitet, da ein bisschen dreht und dort ein bisschen wendet, es dann dennoch nicht klappt und man alles über den Haufen wirft und nochmal von Neuem beginnt. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Sicher ist das für mich selbst ermüdend und jeder Fehltritt ein kleiner Hieb ins Ego, aber naja, sie gehören nun mal zum Lernen und Leben dazu, die Fehler.  Aber auch der Haussegen kann bei einer längeren Phase von „Nicht-so-ganz-Gelungenem“ in Mitleidenschaft gezogen werden. Meine aktuelle Odyssee auf der Suche nach einem guten Sauerteigbaguette führte fast zur Meuterei: „Du hast doch so ein klasse Rezept für Baguettebrötchen auf dem Blog! Warum muss ich immer das Versuchskaninchen sein? Ich möchte auch endlich mal wieder anständige Sonntagsbrötchen!“ Ja, recht hat er! Die schlimmste Zeit haben wir nun mittlerweile Gott sei Dank überwunden, denn die „Baguettes“ gehen bereits als Brötchen durch. Baguettes sind es aber noch immer nicht…schluchz… Aber auch wenn mal was schief läuft, stecken ja jede Menge gute Zutaten, Zeit und Liebe in den Fehlstücken. Also muss  auch für sie eine wohlschmeckende Verwendung gefunden werden. Ich denke die österreichische Spezialität „Scheiterhaufen“ verdankt ihrem Namen sicherlich eher ihrer Optik durch das geschichtete Brot. Eine ganze Menge „Gescheitertes“ kann hierbei jedoch auch seine Verwendung finden. Gerade jetzt wenn uns der Herbstblues noch zusätzlich das Leben schwer macht, ist das doch genau das Richtige liebe Kochmädchens, oder? Sieht gut aus, schmeckt und versöhnt ungemein. Also, einfach „Schöner Scheitern“ wider den trüben Herbst!

Scheiterhaufen

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Die Zwiebelsuppe der Mère Brazier

Ich bin kein Kenner der Sterneküche. Nein sicher nicht. Die Geschichte der Eugénie Brazier, dem diesmonatigen Thema bei Petra von der Mut Anderer machte mich vielleicht gerade deshalb neuierig. Geboren 1895 in einfachen Verhältnissen in der Bresse war sie die erste Frau die 3 Michelinsterne, mit beiden Restaurants später sogar zusammen 6 Sterne erhielt. Größen wie Paul Bocuse und Bernard Pacaud mussten bei ihr erst putzen und bügeln, bevor sie an den Herd durften. Berühmtheiten und Ministerpräsidenten drängten sich, um bei ihr zu Essen. Und dennoch hatte ich bisher noch nie von ihr gehört. Bocuse, Ducasse sind mir beim Stichwort französische Sterneküche ein Begriff. Bei weiblichen französischen Chefs wird’s deutlich enger. Lea Linster ist die einzige, die mir da so spontan einfällt – aber wie ich herausfand ist sie Luxemburgerin. Etwas weitere Internetrecherche bestätigt den Verdacht: Sterneküche ist heute Männersache. Während es weltweit gut hundert Männer gibt, die 3-Sterne Restaurants führen, sind es wohl gerade einmal 6 Frauen, die hier heute mitspielen können. Ich wollte mehr erfahren über diese Eugénie Brazier und kaufte mir das erst kürzlich ins englische übersetzte Buch „La mère Brazier“, das so ganz anders ist, als ich mir ein Sternekochbuch vorgestellt hatte. Schön ist der biographische Teil, mit Vorworten von Bocuse und Pacaud. „Ihre“ Geschichte erzählt durch Roger Moreau, einem Freund der zwischen 1975 und 1976 kurz vor Ihrem Tod lange Gespräche mit ihr über ihr Leben führte, berührt. Ist man beim ersten Durchblättern erstaunt über die „Knappheit“ der Rezepte wird nach Kenntnis ihrer Geschichte vieles klarer. Beste Zutaten machen beste Küche. Ein bisschen stört es mich zwar noch, dass die Mengenangaben in dieser übersetzten Ausgabe in US Gewichts- und Volumeneinheiten angegeben werden, aber auch hier beschränkt man sich nur auf das wirklich notwendigste. So fehlen auch im unten folgenden Rezept die Mengenangaben für Bratbutter, Baguette und Käse. Ein bisschen gutes Bauchgefühl brauchte es also schon, um diese Gratinierte Zwiebelsuppe aus gerade einmal 5 Zutaten zu kochen. Sterneküche für jeden Tag. Einfach. Wärmend. Köstlich.

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Der Mut Anderer

 

 

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Brioche reloaded – Bostock

Sehen wir den Tatsachen ins Auge, der Winter naht! In den Supermärkten gibt es seit zwei Wochen wieder Stollen und Lebkuchen – klar, in nicht mal 15 Wochen ist ja auch schon wieder Weihnachten! Es wird also höchste Zeit die Schals, die Handschuhe, den dicken Mantel und die Stiefel heraus zu kramen – bald ist es wieder eisekalt. Jaa, ich weiß, es sieht noch gar nicht danach aus, aber ich möchte ja nur, dass ihr gut vorbereitet seid! Wenn es denn dann doch so weit ist, bin ich ja ein Verfechter des warmen Frühstücks: Porridge, Pfannkuchen oder Frenchtoast, wenn es draußen kalt ist, gibt es nichts besseres als mit einem wohlig warm gefüllten Bäuchlein in den Tag zu starten. Deswegen erweitern wir doch schon mal die Liste der Lieblingswohlfühlfrühstückchen um einen Bostock! Dicke Scheiben von Brioche werden zuerst mit Lieblingssirup bestrichen, wer mag gibt noch ein bisschen Lieblingsmarmelade drauf und dann wird das ganze unter einer großzügigen Schicht Mandelcreme und blättrigen Mandeln gebacken. Schmeckt auch jetzt schon mit den letzten Beeren ganz ausgezeichnet!

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Kolokithokeftedes mit Tzaziki

Ich kann immer noch nicht vom Thema lassen und stelle mich jetzt einfach mal der Tatsache, dass Essen verdammt politisch ist. Wer meinen Blog schon länger liest weiß, ich reise gern, interessiere mich für andere Kulturen, ihre Geschichte und natürlich auch ihre Küche. Hier Gerichte aus aller Welt vorzustellen ist mir eine Herzensangelegenheit auch im Sinne der Völkerverständigung, um es pathetisch zu sagen. Ich sehe mich als weltoffenen Menschen, der der Meinung ist, wir können alle nur voreinander lernen. Zusammenhalt, Toleranz und Solidarität sind dafür essentiell. Weltweit und natürlich auch in Europa. Griechenland ist ein wichtiger Teil Europas und wir sollten alles dafür tun, dass es auch so bleibt. Nur ein geeintes Europa kann die Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte meistern. Deswegen gibt es heute griechische Lebensfreude mit knusprig-herzhaften Zucchinipuffern und cremigen Tzaziki. Kali orexi – guten Appetit!

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Das Ende des Schweigens und kalt servierte chinesische Nudeln

Ich habe lange überlegt, ob ich mich diesem Thema auf meinem Blog widmen sollte. Politisches und Puderzucker zu vermischen erscheint mir eine heikle Angelegenheit. Die eskalierenden Ereignisse der vergangenen Wochen haben mir jedoch klargemacht: die Zeit des Schweigens und des Hinnehmens muss auf jeder Ebene enden. Wenn ich hier auch nur einen kleinen Backblog schreibe – ich habe eine öffentliche Plattform und damit die Verantwortung mich zu äußern, nicht nur im analogen Leben. Flüchtlingsheime brennen, tausende Menschen sterben auf winzigen Booten im Mittelmeer auf der Flucht vor Krieg und Hunger und auch direkt vor der Haustür passiert unaussprechlich Entsetzliches.  Braunes Gedankengut bahnt sich leise aber beständig wieder in unsere Mitte. Wegsehen über ein paar Verwirrte? Nein, das gilt nicht mehr –  das wurde in diesem Land schon einmal getan und wir sollten uns daran erinnern, wohin es führte. Wir müssen unsere Stimme dagegen erheben. Jetzt! Was macht uns also Angst? Der drohende Verlust durch Teilen? Der eigene soziale Abstieg? Eine Kriminalisierung durch Fremde? Sind das Fakten oder eher Propaganda? – Können wir wirklich unsere Türen verschließen, vor Menschen, die auf der Flucht vor Hunger und Not, vor Perspektivlosigkeit und Krieg ihr Leben riskieren? Ist der Zufall, dass wir in einem der reichsten Länder der Welt geboren wurden, wirklich die Grundlage, auf der wir sagen können: all dies hier gehört uns? Worauf ist er aufgebaut, unser Wohlstand, unser Sozialsystem? Wissen wir, wer wirklich dafür zahlt?

Wir müssen Hinsehen und uns dieser Verantwortung stellen. Wir müssen nicht nur, wir können auch nicht mehr anders. Wer glaubt sich hier mit Mauern und Zäunen aus der Affäre ziehen zu können, der irrt gewaltig. Das ist nicht nur menschenverachtend, nein es ist auch glücklicherweise keine Mauer hoch genug, um ökonomische und politische Ungerechtigkeit langfristig zu trennen. Deutschland liefert hier in der eigenen Geschichte ein überaus schönes Beispiel. Aber Mauern verhärten die Fronten, machen uns blind, lassen Spielraum für Spekulationen, Lügen und Meinungsmache. Meinungsmache von braunen Meinungsmachern. Davon dürfen wir uns nicht leiten lassen. Wir können selber denken, mit unserem Verstand und vor allem mit unserem Herz!

Die Welt gehört allen. Also müssen wir jetzt reden – jetzt aufeinander zugehen, Grenzen und Ängste abbauen, diskutieren und diese Diskussion aktiv einfordern. Lösungen gilt es zu finden, keine Losungen. Sprecht es an, wenn ihr fremdenfeindlichen Populismus hört. Gönnt derartigem Gedankengut keinerlei Spielraum. Bezieht Stellung, setzt Euch ein gegen Ungerechtigkeit. Es gibt keine Alternative mehr, wenn wir nie wieder in brauner Angst leben wollen!

Deutschland ist bunt und soll es bleiben! Dafür müssen wir einstehen, dafür sprechen, uns positionieren – jeder Einzelne, auch wir Foodblogger. Conny hat es getan und viele Andere auch. Zahlreiche Links hat sie zudem gesammelt, Informatives, Unterstützendes und ich möchte es mit streuen, mit #deutschlandisstbunt. Also bin ich dabei mit einem weitgereisten Gericht – Liang Pi  mit Sauerteigbrot. Fusion im Essen die funktioniert – und so furchtbar banal es vor der aktuellen Situation auch klingt, es liegt einzig an uns, dass das, was auf dem Teller so wunder klappt, auch im wahren Leben funktioniert! Mein kleiner Beitrag dazu ist die Unterstützung von überdentellerrand.org als Fördermitglied. Ich hatte dieses Projekt schon mal vor ein paar Wochen ganz kurz vorgestellt. Was mit Kochkursen begann, hat sich mitlerweile auf viele andere Bereich ausgeweitet: Sport, DIY und vieles andere mehr. Gelebte, lebendige Integration auf Augenhöhe.

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Polpette di ricotta in frischer Tomatensugo

Tomaten?! Ihr seht überall diese kugelrunden, in allen Rotschattierungen leuchtenden Dinger? Herzlichen Glückwunsch,  nein ihr habt keine Tomaten auf den Augen, wir befinden uns nur mitten in der besten Zeit des Jahres.  Die Tomatensaison!!!! Nie wieder im Jahr schmecken Tomaten so gut wie jetzt, probiert sie am besten sonnengewärmt, frisch vom Strauch –  hmmmm riecht ihr es? Dieses süßliche volle Aroma? Sooo saftig und fruchtig? Kein Vergleich zur holländischen Ganzjahresware, oder? Die Östereicher haben schon ganz recht, wenn sie Tomaten Paradeiser nennen. Ihr denkt der Apfel hat Eva verführt – das glaub ich nicht, es war sicher in Wahrheit eine Tomate! Also ran an die Tomate! Stürzt euch in Schüsseln voll Tomatensalaten in allen Variationen, röstet die Dinger im Ofen mit etwas Balsamico und Honig, füllt sie, backt sie, püriert sie……und probiert auch mal dieses Rezept: eine dicke Sugo aus frischen Tomaten in der kleine Bällchen aus Brotkrumen, Kräutern und Ricotta gar ziehen dürfen. Ganz hip also eine one-pot Gnocchi Pfanne. Geht schnell und ist paradeiser lecker!

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