Schön scharf – Brotsuppe mit Meerrettich

Ach fast vergessen, da war doch noch was. Ein alter Bekannter den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. Wiederentdeckt in den vergangegen Wochen, ohne Geruchssinn und rudimentärem Geschmackssinn. In solchen Zeiten verlangt es mich immer nach viel Frischem und Geschmacksintensivem – alles andere nimmt meine geschundene Nase dann nicht mehr wahr. Also gab es hier in letzter Zeit nicht nur Zitronen, auch Orangen, Ingwer, Knoblauch, Zwiebel und viele Kräuter waren gern gesehen. Selbst frisches Kurkuma hab ich probiert – ist ja Superfood, ne? Aber naja, lag bestimmt an mir. Ich bin mir sicher, ich hab’s bestimmt nur nicht richtig angewendet. Aber ich schweife ab. Auf den Meerrettich wollte ich doch eigentlich abzielen. Der ist mir leider kulinarischen irgendwie abhanden gekommen. Frisch gerieben von der Wurzel ist der ein Teufelszeug. In nullkommanix sorgen die freiwerdenden Senföle für tiefstes Durchatmen und Freudentränen. Und gesund soll er auch sein, antibakteriell genauer gesagt, sicher mindestens  genauso wie Kurkuma ;)). Nur schmeckt er mir besser!  Früher gab es bei uns oft ein Gericht das mein Vater sorbisches Hochzeitsessen nannte. Es bestand aus gekochter Rinderbrust mit Kartoffelklößen und sehr viel Soße aus dem Rinderfond, Sahne und ordentlich Meerrettich. Köstlich! Ich brauchte meist kein Fleisch – Soße und Kloß waren mir genug. Als ich vor kurzen dann in einer Kochdatenbank über das folgende Rezept stieß, musste es natürlich sofort probiert werden. Ein sehr einfaches aber wärmendes Gericht für den sicher noch kommenden Winter.

PS: Um ehrlich zu sein, so ein bisschen Weihnachtsvorfreude hat sich hier schon eingestellt. Schaut mal in der Seitenleiste, dort findet ihr den Link zu Zorras kulinarischem Adventskalender. Neben vielen weihnachtlichen Rezepten und Geschichten von lieben Bloggerkollegen könnt ihr auch in insgesamt drei Runden ordentlich was gewinnen. Dafür müsst ihr aber schnell sein, denn die erste Runde endet schon morgen!

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Geröstetes Altbrot sorgt hier für die Bindung der Suppe. Und die ist eine Variable der Zeit, soll heißen: die Suppe erst direkt vor dem Servieren pürieren, sonst wird das Ganze Pudding! Direkt aufgetragen ist diese Suppe jedoch schön sämig und mit etwas Einlage ein wirklich sättigendes Gericht. Für ordentlich Schärfe Meerrettich direkt vor dem Servieren frisch über die Suppe reiben.

Brotsuppe mit Meerrettich (für 4 Portionen), Quelle: küchengötter

100g Weißbrot oder Brötchen vom Vortag + 100g für die Croutons
750ml Rinderbrühe, vorzugsweise selbstgemacht
250g Sahne
etwa 80g frischer Meerrettich
1 Zwiebel
Salz, Pfeffer
Butterschmalz zum Braten

als Einlage: 1 Birne, 4 Mettwürstchen

Das Brot in kleine Würfel schneiden und in einem Topf mit 2 Esslöffel zerlassenem Butterschmalz rundherum goldbraun anrösten. Die Zwiebel in kleine Würfel schneiden. Die Brotwürfel herausnehmen, nochmals einen Esslöffel Butterschmalz in den Topf geben und nun die Zwiebeln andünsten. Die Hälfte der Brotwürfel wieder hinzugeben und Brühe sowie Sahne angießen. Etwa die Hälfte des Meerettichs reiben und in Suppe geben. Alles auf mittlerer Hitze 15 Minuten köcheln lassen. Die Mettwürstchen in Scheiben schneiden. In einer beschichteten Pfanne mit wenig Butterschmalz knusprig braten. Die Birne in Würfel oder Scheiben schneiden.
Die Suppe pürieren, nach Wunsch durch ein Sieb passieren und mit Salz, Pfeffer und frisch geriebenen Meerrettich abschmecken. Die Suppe in tiefe Teller geben, zurückbehaltene Brotwürfel, Birnenstückchen und gebratenener Mettwurst hinzugeben. Ordentlich Meerettich darüberreiben und servieren.

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5 Kommentare zu “Schön scharf – Brotsuppe mit Meerrettich

  1. Danke für das Rezept 🙂 Gegenüber Brotsuppe war ich früher immer skeptisch, bis ich einmal Tomatensuppe mit Ciabatta probiert habe und nach einem Nachschlag auf alle weiteren Gänge verzichten musste. Seitdem bin ich begeistert und werde dein Rezept beiezeiten ausprobieren.

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    • Ohh, du hast eine Pappa al pomodoro gemacht. Die ist auch wunderbar und es mir ging es tatsächlich wie dir! Gekochtes Brot in Tomatensauce, das soll schmecken? Die hier ist nicht ganz so dick, das Brot sorgt hier eher für Bindung und etwas Röstaroma. Aber auch das ist schon lecker! Wenn du sie probierst, bin ich gespannt wie sie dir schmeckt!

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  2. Au ja, die ist meine Kragenweite.Grade bei Schmuddelwetter mag ich Meerrettich richtig gern….der pustet gleich alles frei.
    ….und ich muss an meinen Opa denken, der mochte Merrettich auch so gern. Er hat ihn selbst angebaut und eine Wurzel nach der anderen geerntet. Wenn ich an ihn denke, sehe ich ihn entweder Holz hacken oder mit einem Stück Meerrettich in der Hand durch den Garten laufen.

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    • Wie schön, das ist ja mal eine wundervolle Erinnerung. Der Meerettich deines Opa’s war direkt nach der Ernte, so gaaaaaanz frisch bestimmt sogar noch schärfter, oder? Ich freu mich auf jedenfall auch sehr, mich wieder an diese tolle Knolle erinnert zu haben. Aber mir fehlt noch ein bisschen die Kreativität. Wie verwendest du den Meerettich am liebsten? Oder hab ich gar ein paar Teigtaschen mit Meerettichfüllung bei dir auf dem Blog übersehen?

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