Kickstart

Auf ihn mit Gebrüll! Das schönste Gemüse der Welt hat wieder Saison. Deswegen ohne langes Drumherumlaberrhabarbern: Diese Rolle hat einfach alles, was sich der saure Rhabarber wünscht. Knusprig zartes Baiser, fein-nussige Mandelblättchen und cremig frische Sahne. Zudem ist sie in Windeseile gemacht. Für mehr Zeit zum Genießen. Den Rhabarber und den Frühling.

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Milch, Honig und Pfirsiche…..

Die Reaktionen auf meinen letzten Post treiben mich immer noch um. So viele Likes, so viele, die das Thema aufgegriffen haben, auf eigene Initiative, auf Connys Aufruf oder auf den Aufruf von #bloggerfürflüchtlinge hin Stellung bezogen haben, das macht Mut und birgt die Hoffnung, dass ein Umdenken möglich ist. Irgendwie fällt es schwer, hier einfach so bezugslos weiter zu bloggen und das Thema ohne Nachhall verklingen zu lassen. Also soll dieser Post ein Nachhall werden. Ein Nachhall, auch auf das was früher war und die Kulinarik als Zeitzeuge. Wie schmerzlich poetisch klingt es doch, was in den heiligen Schriften oder in den orientalischen Märchen über die Gebiete geschrieben wird, in denen heute aufgrund von Krieg und Not die Flüchtlingszahlen am größten sind: Das Land in dem Milch und Honig fließt….Was war also vor dem ganzen Leid, dem Krieg, dem Diktat des religösen Extremismus? Schließe ich die Augen sehe ich Haine voll von Dattelpalmen, Feigen, Pfirsichen, Oliven und Nüssen in fruchtbaren Tälern, Flüsse an deren grünen Uferwaiden Herden von Ziegen und Kühen grasen, weiß leuchtende Städte mit einem Gewimmel an farbenfrohen Tupfen von Menschen, bunte, duftende Märkte und Basare. Es war nicht Nichts, bevor alles Leid begann. Es war reich und lebenswert, süß wie Honigbaklava und saftig wie Pfirsiche. Vielleicht müsste jeder öfter diese Küche an einer reich gedeckten orientalischen Tafel kosten, die süße Wehmut, die warme Würze, die Gastfreundschaft und Lebensfreude spüren. Besser noch, ein Pflichtprogramm für jeden – es würde sicher so manches Herz und Hirn erleuchten.

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Tres Leche

Einen Kuchen mit Kondensmilch zu backen, war mir doch anfangs etwas befremdlich. Dieser rahmige, irgendwie immer ein bisschen angebrannte Geschmack von Kondensmilch oder Milchpulver erinnert mich an die Campingurlaube meiner Kindheit. Meist ging es in den Süden, meist war es sehr heiß und die Kühlmöglichkeiten begrenzt. Aber da das Kind ja schließlich auch im Urlaub Milch trinken sollte, gab es die im Notfall dann eben angerührt aus Wasser und Magermilchpulver. Damals fand ich das nicht wirklich lecker. Die Jahre reichten nun mittlerweise aus für genügend nostalgische Verklärung und ich traute mich dann doch noch mal an diesen Geschmack und das Rezept für Tres Leche, oder besser Cuatro Leche heran. Mehre verschiedene „Milchsorten“ machen diese Spezialität die in Zentralamerika, Peru, Mexiko und Venezuela verbreitet ist, zu einer süß-saftigen Angelegenheit. Ein zuvor gebackener, einfacher Teig wird großzügig mit einer Mischung aus Kondensmilch, gezuckerter Kondensmilch und Sahne getränkt. Kommt noch Dulce de leche dazu habt ihr eine Cuatro Leche, mit Kokosmilch wird es sogar zur Cinco Leche.  Wichtig ist immer, dass der Teig so richtig satt getränkt ist ohne „suppig“ zu werden. Belegt wird der Kuchen häufig mit noch mehr Sahne und frischem Obst. Hier bekommt die kleine Torte mit den letzten Himbeeren der Saison den nötigen fruchtig-sauren Kontrast. Direkt aus  (oder aktuell besser vor) dem Kühlschrank genossen zusammen mit einem starkem Kaffee ein ganz wunderbares Sommerdessert….  und teilen möchte ich wie immer mit Yushka.

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Schokoladencheesecake mit Kaffee und Kirschen

Ja, es war wieder so weit, der kleine Cheesecakehunger stand vor meiner Tür und hatte große Pläne. Schokoladigen Cheesecake! Hmmm. Schokolade im Cheesecake ist bei mir immer eine heikle Sache. Optisch ist sie ja unbestritten überzeugend, diese tiefdunkle Cremigkeit. So einigen köstlich anzuschauenden Exemplaren bin ich schon auf den Leim gegangen, einige sogar noch mit extra Ganache oder glänzender, tropfender Karamellsauce oben auf. Ein wahrer Augenschmaus. Leider stellte sich oft nach nur wenigen Bissen Ernüchterung ein, optisch zartschmelzend, auf der Zunge massiv – manchmal ist zu viel eben doch zu viel. Vielleicht klappt es ja in Eigenregie, mit weniger Zucker, ein bisschen Herbe durch Kaffee und kombiniert mit der Fruchtigkeit süßer Kirschen? Den Cheesecake auch nur gaaaaanz knapp gebacken, damit er innen noch schön cremig ist. Und, jaaa, kann man machen. Die Aromen harmonieren, der Schmelz ist cremig, fein schokoladig und doch nicht zu süß durch den Kaffee. Noch ein Stückchen vielleicht? Klaro, dass schaff ich! Locker! … und ein Stückchen geht natürlich auch an die liebe Yushka!

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Wer braucht schon Sommer – Erdbeereistörtchen mit Baiser und Balsamico

Jedes Jahr überrascht uns der Sommer auf’s Neue – mit wolkenverhangenem Himmel, Nieselregen und Aprilfrische. Und jedes Jahr fragen wir uns, wo sind sie hin, die Tage des Kaffeschlürfens im Sonnenschein, des barfuß über Wiesen Laufens, des Schwimmens in Seen und im Freibad, und der Eiswaffel statt Abendbrot. War es letztes Jahr anders? Wann war überhaupt mal richtig Sommer?
Als bedingungsloser Optimist mag ich mich meist nicht lang mit Lamentieren über das Wetter aufhalten. Wir müssen es ja ohnehin so nehmen, wie es ist. Und so nutze ich die zur Zeit recht wenigen Sonnenstrahlen für einen Kaffee auf dem Balkon, spaziere im Regen über den Wochenmarkt, um die Pracht der sommerlichen Ernte zu bewundern und mit nach Hause zu nehmen, und bin dankbar dafür, dass ich beim Pflücken von Erdbeeren auf dem Feld weder Sonnenstich noch Sonnenbrand bekomme. Ja, aktuell ist es ja wirklich leicht, sich den Sommer auf den Tisch zu holen, denn für viele ist doch die Erdbeere, die es nun in Hülle und Fülle gibt, der Inbegriff von Sommer. Was braucht es schon als ein pures Schälchen mit den roten, saftig-süßen Beeren? ….vielleicht einen Klecks Sahne, etwas Vanille, etwas Balsamico vielleicht, ohhh und Baiser, oh ja Baiser, und Eis, Eis muss einfach sein! Dass es zum Eisessen scheinbar nie zu kalt sein kann, beweisen uns die Skandinavier, die mit bis zu 12 Litern Eis pro Kopf pro Jahr doppelt so viel Eiscreme naschen wie die Italiener. Eis geht also immer, auch ohne Sommersonnenhitze. Also los, hier ein Rezept für ein leckeres Eistörtchen mit aromatisch, fruchtigem Erdbeerbalsamicoeis und Meringueböden.

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Angelfoodcake mit Erdbeercurd oder meine beste Erdbeertorte für Andreas

Oh jeh, oh jeh –  bereits zweimal ist dieser Beitrag leer rausgegangen. Entschuldigt bitte, das war nicht so geplant. Eine fiese Sommergrippe hat mich in den letzten Tagen ans Bett gefesselt und meine Blogplanung total durcheinandergewirbelt. Aber nun darf ich’s endlich mit Euch teilen, dieses sommerliche Tortenträumchen aus Erdbeercurd, fluffig zarten Angelfoodcake umhüllt von milder Joghurtsahne. Und ja, ich bin selbst noch immer richtig baff, was mir da geglückt ist, denn alles begann doch eher weniger traumhaft.
Aber nun mal von Anfang an: “ …und ich hab nur einen Wunsch: deine beste und leckerste Torte“ – ja genau, das war die Antwort meines Bruders auf meine Ankündigung ihn dieses Jahr zu seinem Geburtstag zu besuchen. Wuah! Meine beste und leckerste Torte?!? Angstschweiß, Panik, Hilflosigkeit –  TORTEN!?! – vor allem beste Torten – gehören die überhaupt zu meinem Repertoire? Es musste Jahre her sein, dass ich das letzte Mal eine klassische Biskuittorte gebacken habe und die Erinnerung daran war eher weniger rosig – eher bröselig, trocken und viel zu kompakt. Zudem erinnerte ich mich an geronnene Cremes, Wutausbrüche beim Teilen der Böden, Beschwörungsformeln beim Lösen des Tortenrings und Anschneiden der Torte, wieder gefolgt von allerlei ganz-und-gar-nicht-rosa-sahne-erbeerfarbengleichen Schimpftiraden wenn alles zu einem undefinierbaren Brei zusammenfloss. Ja, TORTE und ich, wir waren keine Freunde. Alle Gedanken kreisten aber nun um dieses klassische Biskuittorte, denn eine Zutat des Geburtstagswunsches stand zumindest schon mal fest: Erdbeeren, und zwar so richtig, richtig viele Erdbeeren. Wahre Legenden ranken sich um meinen Bruder und die Erdbeertorte, so soll er klassische Erdbeerpuddingböden schon in Gänze allein verschlungen haben. Erdbeeren müssen sein! Also musste mich Wohl oder Übel der Triade „Erdbeeren, Sahne und Biskuit“ stellen. Ich wälzte Backbücher, durchforstete Blogs und Websites und stolperte schließlich über:.. Angelfoodcake. Ein Boden nur aus Eiweiß, Zucker und Mehl – luftig, fluffig und zart solle er sein. Dies klang doch zu verlockend – und der Testbackversuch sollte es beweisen: dieser Boden war meine Rettung! Er geht super auf, ist nicht trocken und lässt sich superdünn mit einem schnöden Sägemesser in Böden teilen ohne zu zerbröseln. Heureka!  Klar, dass die passende Füllung und Hülle dazu mindestens ebenso luftig zart und schön cremig sein musste. Bei den Massen an Eigelb, mit dem einen dieser Boden zurücklässt, entschied ich mich für fruchtigen Erdbeercurd und hüllte das ganze in eine Sahne-Joghurtcreme. Das Resultat ist dieser wahrgewordene Tortentraum der auf der Zunge zergeht und cremig-sahnig-locker-erdbeerig-leicht schmeckt. Dass dieses Wundertörtchen zudem eine 3 Stunden Autobahnfahrt überstand und sich danach noch anstandslos schneiden ließ, ohne in ihre Einzelteile zu zerfließen, setzte dem Ganzen dann nochmal die Krone auf… Das kann also eine TORTE?! … hmmm….vielleicht sollte ich es dann doch noch mal überdenken… so mit mir und den Torten?

..und es ist doch selbstverständlich dass ich dieses Prachtstück auch gleich zu Yushka schicke…

Erdbeeren mit Sahne gehören zum Sommer wie Barfußlaufen.

Erdbeeren mit Sahne und Barfußlaufen oder anders gesagt – Sommer.

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