Wer braucht schon Sommer – Erdbeereistörtchen mit Baiser und Balsamico

Jedes Jahr überrascht uns der Sommer auf’s Neue – mit wolkenverhangenem Himmel, Nieselregen und Aprilfrische. Und jedes Jahr fragen wir uns, wo sind sie hin, die Tage des Kaffeschlürfens im Sonnenschein, des barfuß über Wiesen Laufens, des Schwimmens in Seen und im Freibad, und der Eiswaffel statt Abendbrot. War es letztes Jahr anders? Wann war überhaupt mal richtig Sommer?
Als bedingungsloser Optimist mag ich mich meist nicht lang mit Lamentieren über das Wetter aufhalten. Wir müssen es ja ohnehin so nehmen, wie es ist. Und so nutze ich die zur Zeit recht wenigen Sonnenstrahlen für einen Kaffee auf dem Balkon, spaziere im Regen über den Wochenmarkt, um die Pracht der sommerlichen Ernte zu bewundern und mit nach Hause zu nehmen, und bin dankbar dafür, dass ich beim Pflücken von Erdbeeren auf dem Feld weder Sonnenstich noch Sonnenbrand bekomme. Ja, aktuell ist es ja wirklich leicht, sich den Sommer auf den Tisch zu holen, denn für viele ist doch die Erdbeere, die es nun in Hülle und Fülle gibt, der Inbegriff von Sommer. Was braucht es schon als ein pures Schälchen mit den roten, saftig-süßen Beeren? ….vielleicht einen Klecks Sahne, etwas Vanille, etwas Balsamico vielleicht, ohhh und Baiser, oh ja Baiser, und Eis, Eis muss einfach sein! Dass es zum Eisessen scheinbar nie zu kalt sein kann, beweisen uns die Skandinavier, die mit bis zu 12 Litern Eis pro Kopf pro Jahr doppelt so viel Eiscreme naschen wie die Italiener. Eis geht also immer, auch ohne Sommersonnenhitze. Also los, hier ein Rezept für ein leckeres Eistörtchen mit aromatisch, fruchtigem Erdbeerbalsamicoeis und Meringueböden.

20150619-IMG_0525

Weiterlesen

Galette rustique mit Rhabarber und Erdbeeren…und ein kleines Auf Wiedersehen

uhhhh….es ist schon fast wieder so weit, nur noch wenige Tage und dann ist sie vorbei, die schöne Rhabarberzeit! Wie der Spargel wird Rhabarber nur noch bis zum Johannistag, den 24.06. geerntet. Aber ich bin vorbereitet: Marmeladen sind gekocht, der Sirup verkorkt, und Platz für ein paar Stangen für den schlimmsten „Ich-will-jetzt-sofort-Rhabarber-Anfall“ habe ich mir in unserem Mini-TK-Fach auch erkämpft. Ja, hättet ihr gar nicht gedacht, dass nochmal ein Rhabarberrezept kommt. Jetzt, da es auf dem Markt von vielen schönen Saisonlieblingen nur so wimmelt: Erdbeeren überall, die Kirschen sind auch schon da und die restliche Beerenbaggage wird sicher auch nicht mehr lange auf sich warten lassen, ganz zu schweigen von Aprikosen und Pfirsichen. Nun gut, dem Rhabarber sei nun sein Schönheitsschlaf gegönnt. Aber ordentlich verabschieden muss er sich schon. Hier mit einer rustikalen französischen Tarte und in einer feinen Liaison mit der Erdbeere. Erdbeeren und Rhabarber sind ja ein wahres Traumpaar – schon der bloße Duft der Tarte zaubert ein Lächeln aufs Gesicht. Dazu ein buttrig, blättrig-knuspriger Teig. Ein feiner Abschied für den Rhabarber, wie ich finde. Nun also tschüss du wunderbares Stangengemüse, wir sehen uns 2016 wieder.

PS: ….und um noch eine kleine Bemerkung meines Herrn D. anzuführen: „hmmm, der Teig! Der Teig ohne Rhabarber und stattdessen nur Erdbeeren, oder Äpfel, Kirschen oder Aprikosen, dann wär’s perfekt“ – also, für die, die nicht bös‘ sind, dass die Rhabarberzeit endet – variiert doch den Belag einfach!

Tarte rustique

Tarte rustique

Weiterlesen

Angelfoodcake mit Erdbeercurd oder meine beste Erdbeertorte für Andreas

Oh jeh, oh jeh –  bereits zweimal ist dieser Beitrag leer rausgegangen. Entschuldigt bitte, das war nicht so geplant. Eine fiese Sommergrippe hat mich in den letzten Tagen ans Bett gefesselt und meine Blogplanung total durcheinandergewirbelt. Aber nun darf ich’s endlich mit Euch teilen, dieses sommerliche Tortenträumchen aus Erdbeercurd, fluffig zarten Angelfoodcake umhüllt von milder Joghurtsahne. Und ja, ich bin selbst noch immer richtig baff, was mir da geglückt ist, denn alles begann doch eher weniger traumhaft.
Aber nun mal von Anfang an: “ …und ich hab nur einen Wunsch: deine beste und leckerste Torte“ – ja genau, das war die Antwort meines Bruders auf meine Ankündigung ihn dieses Jahr zu seinem Geburtstag zu besuchen. Wuah! Meine beste und leckerste Torte?!? Angstschweiß, Panik, Hilflosigkeit –  TORTEN!?! – vor allem beste Torten – gehören die überhaupt zu meinem Repertoire? Es musste Jahre her sein, dass ich das letzte Mal eine klassische Biskuittorte gebacken habe und die Erinnerung daran war eher weniger rosig – eher bröselig, trocken und viel zu kompakt. Zudem erinnerte ich mich an geronnene Cremes, Wutausbrüche beim Teilen der Böden, Beschwörungsformeln beim Lösen des Tortenrings und Anschneiden der Torte, wieder gefolgt von allerlei ganz-und-gar-nicht-rosa-sahne-erbeerfarbengleichen Schimpftiraden wenn alles zu einem undefinierbaren Brei zusammenfloss. Ja, TORTE und ich, wir waren keine Freunde. Alle Gedanken kreisten aber nun um dieses klassische Biskuittorte, denn eine Zutat des Geburtstagswunsches stand zumindest schon mal fest: Erdbeeren, und zwar so richtig, richtig viele Erdbeeren. Wahre Legenden ranken sich um meinen Bruder und die Erdbeertorte, so soll er klassische Erdbeerpuddingböden schon in Gänze allein verschlungen haben. Erdbeeren müssen sein! Also musste mich Wohl oder Übel der Triade „Erdbeeren, Sahne und Biskuit“ stellen. Ich wälzte Backbücher, durchforstete Blogs und Websites und stolperte schließlich über:.. Angelfoodcake. Ein Boden nur aus Eiweiß, Zucker und Mehl – luftig, fluffig und zart solle er sein. Dies klang doch zu verlockend – und der Testbackversuch sollte es beweisen: dieser Boden war meine Rettung! Er geht super auf, ist nicht trocken und lässt sich superdünn mit einem schnöden Sägemesser in Böden teilen ohne zu zerbröseln. Heureka!  Klar, dass die passende Füllung und Hülle dazu mindestens ebenso luftig zart und schön cremig sein musste. Bei den Massen an Eigelb, mit dem einen dieser Boden zurücklässt, entschied ich mich für fruchtigen Erdbeercurd und hüllte das ganze in eine Sahne-Joghurtcreme. Das Resultat ist dieser wahrgewordene Tortentraum der auf der Zunge zergeht und cremig-sahnig-locker-erdbeerig-leicht schmeckt. Dass dieses Wundertörtchen zudem eine 3 Stunden Autobahnfahrt überstand und sich danach noch anstandslos schneiden ließ, ohne in ihre Einzelteile zu zerfließen, setzte dem Ganzen dann nochmal die Krone auf… Das kann also eine TORTE?! … hmmm….vielleicht sollte ich es dann doch noch mal überdenken… so mit mir und den Torten?

..und es ist doch selbstverständlich dass ich dieses Prachtstück auch gleich zu Yushka schicke…

Erdbeeren mit Sahne gehören zum Sommer wie Barfußlaufen.

Erdbeeren mit Sahne und Barfußlaufen oder anders gesagt – Sommer.

Weiterlesen