Wer braucht schon Sommer – Erdbeereistörtchen mit Baiser und Balsamico

Jedes Jahr überrascht uns der Sommer auf’s Neue – mit wolkenverhangenem Himmel, Nieselregen und Aprilfrische. Und jedes Jahr fragen wir uns, wo sind sie hin, die Tage des Kaffeschlürfens im Sonnenschein, des barfuß über Wiesen Laufens, des Schwimmens in Seen und im Freibad, und der Eiswaffel statt Abendbrot. War es letztes Jahr anders? Wann war überhaupt mal richtig Sommer?
Als bedingungsloser Optimist mag ich mich meist nicht lang mit Lamentieren über das Wetter aufhalten. Wir müssen es ja ohnehin so nehmen, wie es ist. Und so nutze ich die zur Zeit recht wenigen Sonnenstrahlen für einen Kaffee auf dem Balkon, spaziere im Regen über den Wochenmarkt, um die Pracht der sommerlichen Ernte zu bewundern und mit nach Hause zu nehmen, und bin dankbar dafür, dass ich beim Pflücken von Erdbeeren auf dem Feld weder Sonnenstich noch Sonnenbrand bekomme. Ja, aktuell ist es ja wirklich leicht, sich den Sommer auf den Tisch zu holen, denn für viele ist doch die Erdbeere, die es nun in Hülle und Fülle gibt, der Inbegriff von Sommer. Was braucht es schon als ein pures Schälchen mit den roten, saftig-süßen Beeren? ….vielleicht einen Klecks Sahne, etwas Vanille, etwas Balsamico vielleicht, ohhh und Baiser, oh ja Baiser, und Eis, Eis muss einfach sein! Dass es zum Eisessen scheinbar nie zu kalt sein kann, beweisen uns die Skandinavier, die mit bis zu 12 Litern Eis pro Kopf pro Jahr doppelt so viel Eiscreme naschen wie die Italiener. Eis geht also immer, auch ohne Sommersonnenhitze. Also los, hier ein Rezept für ein leckeres Eistörtchen mit aromatisch, fruchtigem Erdbeerbalsamicoeis und Meringueböden.

20150619-IMG_0525

Weiterlesen

das Brot zum Sonntag – Sauerteigsahnebrioche

Es ist wieder soweit, Zorra ruft zum monatlichen Bread Baking Day, und diesmal wünschen sich Petra, Michael, Kater Bodo und ganz wichtig, Frosch Whopper von immerwiedersonntags Brot zum Wochenende. Brot ist bei uns ja hauptsächlich ein Gebäck der Wochentage: Frühstücksstullen, Schnittchen zwischendurch oder zum Abendbrot. Ein Wochenende ist für mich mittlerweile ohne frisch gebackene Brötchen für den Frühstückstisch fast undenkbar. Brot taucht am Wochenende hier aber eher seltener auf. Wenn es ein Brot auf unseren Wochenendfrühstückstisch schaffen könnte, dann wäre es wohl eines dieser wunderbar zartfaserigen, wattig-buttrigen französischen Brote, mit dem klingenden Namen Brioche….aber leider habe ich die bisher noch nie so richtig erfolgreich gebacken. Meine liebe Freundin Ina schwärmt mir ja schon seit Monaten von Stefanies Sahnebrioche vor und hat diese schon mehrfach mit photodokumentierten Traumresultaten gebacken. Es kribbelt mir also schon länger unter den Fingern, dieses französische Butterbrot doch nochmal zu probieren. Um mir ein bisschen mehr Spaß zu gönnen, als das bloße Nachbacken dieses, wie immer unbestreitbar absolut gelingsicheren Rezepts von Hefe und mehr, habe ich mir eine kleine Schwierigkeit eingebaut – keine Hefe, nur Sauerteig!  Die Umsetzung war wirklich nicht so einfach – die ersten Versuche schmeckten einfach zu sauer 😀 . Aber natürlich gab ich nicht auf. Mit mehr Anstellgut und einer, bei sommerlichen Temperaturen (naja, ne…) doch recht leicht umsetzbaren, warmen Teigführung zu Beginn, fühlten sich der Hefeanteil des Sauerteigs pudelwohl und er blieb schön mild und trotzdem hochaktiv. Bei der letzten Gehzeit in der Form sind diejenigen mit einem kühlen Keller klar im Vorteil. Bei Stefanies Hefebrioche sind am Ende 8-10 Stunden bei Raumtemperatur geplant, für die Sauerteigbrioche kann dies unter Umständen viel zu lang sein. Bei einer Übernachtgare im Kühlschrank muss die Brioche vor dem Backen jedoch nochmal etwa 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, bevor sie in den Ofen geschoben werden kann, also Backen direkt nach dem Aufstehen klappt nicht so ganz. Für ein frühes Frühstück kann die Brioche aber auch prima am Vorabend gebacken werden, sie bleibt recht lang frisch und saftig. Insgesamt ist das Rezept sicher etwas aufwendiger, als bei der Hefevariante, aber eigentlich sind es pro Tag nur wenige Handgriffe (vorausgesetzt man hat eine gute Küchenmaschine – ein Muss bei diesem Teig!), die sich auch noch prima vor oder nach einen stressigen Arbeitstag erledigen lassen.  Belohnt wird man mit einer wattigen, mild-aromatischen Brioche für den sonntäglichen Frühstückstisch.

20150616-IMG_0481

Bread Baking Day #75 - Lieblingsbrot zum Wochenende ~ favorite bread for the weekend (last day of submission July 1, 2015)

Weiterlesen

Cream Scones mit Rhabarber

Ach, was habe ich die letzten Wochen in Urlaubserinnerungen schwelgen dürfen. Ich bin ja immer noch hin und weg von den vielen Beiträgen zum BBD und ja, natürlich sind die ersten Nachbackversuche schon im vollen Gange. Mein eigener Beitrag hat mich zudem an ein weiteres Gebäck erinnert, welches ich das erste Mal in Irland probiert habe – Scones. Ich muss gestehen, so richtig wusste ich damals nicht, was der Bäcker mit diesen krümeligen eckigen Dingern beabsichtigte – nicht die richtige Konsistenz für ein Brötchen, aber auch kein Küchlein – eben außen knusprig und innen sehr weich und locker. Irgendwie wollte ich deshalb schon seit Längerem das Ganze noch mal zu Hause probieren. Und endlich fand sich auch der passende Anlass: ein Bloggeburtstag von Simone von S-Küche! Saisonales Sonnenscheinfrühstück wurde zum 2.Bloggeburtstag gewünscht – und hey, was passt da besser als Cream Scones mit Rhabarber, oder?

20150425-IMG_8682

außen knusprig, innen saftig und locker – Cream Scones mit Rhabarber

 

Guten Morgen Sonnenschein - Das Frühstücksevent vom 10.04. bis 10.05.

Weiterlesen

Buchweizensahnehupf mit Rhabarber

Ich muss ja gestehen, ich bin kein großer Fan von Rührkuchen. Meine Gugelhupfform verbrachte bisher ein einsames Dasein in der hintersten Ecke meines Küchenschrankes.  Aber das sollte sich ändern, denn per Zufall stieß ich auf den Blog  „Die Ofenkante“. Hier wird sich unter anderem intensivst mit der Thematik „Der perfekte Marmorkuchen“ beschäftigt. Eines der probierten Rezepte enthielt Buchweizenmehl und Sahne, und machte mich neugierig. Ich hatte schon vor geraumer Zeit eine Tüte mit Buchweizenmehl gekauft, um sie beim Brot backen zu probieren. Aber da Ofenkante so derart von der Kombination Buchweizen und Sahne schwärmte, wurde es nun doch ein Kuchen, in dem das „neue“ Mehl landete. Ich denke ein Punkt, warum ich Rührteige nicht mag, ist der Geschmack des Backpulvers im Teig – ein Grund, hier darauf verzichten – 5 Eier im Teig, schön aufgeschlagen sollten für genügend Trieb reichen. Der Tester berichtete, dass der Kuchen schnell „altern“ würde – als Zusatz für eine bessere Feuchthaltung wurden noch 250g Rhababerstückchen mit in den Kuchen geschmuggelt, Himbeeren oder Apfelstücke eignen sich hier sicher auch ganz hervorragend. Das Ergebnis hat mich dann doch überrascht – der Teig ist wunderbar samtig-zart und zergeht auf der Zunge. Der Geschmack ist vollmundig, fast cremig, nicht zu süß und leicht nussig vom Buchweizenmehl. Auch nach drei Tagen, als das letzte Stückchen verspeißt wurde, war der Kuchen noch ausgesprochen saftig – von Alter also keine Spur! Und für alle, die auf Weizen verzichten müssen – dieser Kuchen ist glutenfrei!

Meine neu entdeckte Gugelhupfliebe schick ich dann auch noch schnell zu Yuska und dem Calender of Cakes.

Buchweizensahnehupf mit Rhabarber

Buchweizensahnehupf mit Rhabarber

Weiterlesen

Schwedischer fetter Dienstag mit Semlor

Schon wieder ein Anlasspost….herjeh… und dann auch noch zu diesem ganz besonderen Dienstag mit den vielen Namen: Faschingsdienstag, Fastnachtsdienstag, Fettisdag und Mardi gras (die beiden treffen es gut: Fetter Dienstag!), und, und , und. Jaaaa, es ist Karneval, auch wenn man es hier in Berlin nicht bemerkt. In anderen Teilen Deutschlands und der Welt wird vor dem Beginn der Fastenzeit so richtig gefeiert, es darf nochmal ordentlich krachen und Kalorien regnen: Kamelle und Pfannkuchen (…ja, so heißen die Berliner hier) im Überfluss…doch was gibt’s so bei den Anderen?

Eine besondere Form des Fastnachtkrapfens aus Schweden musste ich dieses Jahr einfach probieren: die Semla (Mehrzahl: Semlor). Die Kombination aus einem luftigen Hefebrötchen, natürlich mit etwas Kardamom, gefüllt mit Marzipancreme und Sahne klang einfach viel zu verlockend. Resultat: der gute alte Pfannkuchen guckte dieses Jahr bei uns leider in die Röhre, denn die Schweden haben es mit ihrer Semla ja mal wieder wirklich so richtig, richtig lecker zu ihrem Fetten Dienstag! Nachmachen, aber schnell!

20150213-IMG_5972

Weiterlesen