Zwischen Sommerbeeren und Gartengemüse geht still und leise im Hintergrund meine Suche nach der Formel für die perfekten Sauerteigkardamombullar weiter. Viele Rezepte wurden gesichtet, es wurde getestet und getüftelt. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und so kann es schon mal passieren, das man sich in kleinen Umwegen verirrt. Das diese ungemein lecker sein können, beweisen diese finnischen Pulla. Pulla sind süßes Hefegebäck mit vielen Gesichtern, als Zopf, als Knoten, als gefülltes Brötchen – wie bei der schwedischen Schwester ist eines jedoch unabdingbar: ordentlich Kardamom im Teig! Hier hab ich sie als Sauerteigversion in 2 Variationen. Als simples aber nicht minder köstliches Butterauge und natürlich klassisch skandinavisch mit Marzipancreme und Blaubeeren. Diese Brötchen sind mein monatlicher Beitrag zu Zorras Bread Baking Day, der diesmal von Sandra von from-snuggs-kitchen ausgerichtet wird. Sandra ist eine wahre Brotbackenthusiastin, nehmt euch ruhig mal ein bisschen Zeit bei ihr zu stöbern. Gerade wenn ihr Weizen und Gluten meiden müsst, findet ihr hier viele wunderbare Dinkelbrot- und Brötchenvarianten.
Marzipan
Schwedischer fetter Dienstag mit Semlor
Schon wieder ein Anlasspost….herjeh… und dann auch noch zu diesem ganz besonderen Dienstag mit den vielen Namen: Faschingsdienstag, Fastnachtsdienstag, Fettisdag und Mardi gras (die beiden treffen es gut: Fetter Dienstag!), und, und , und. Jaaaa, es ist Karneval, auch wenn man es hier in Berlin nicht bemerkt. In anderen Teilen Deutschlands und der Welt wird vor dem Beginn der Fastenzeit so richtig gefeiert, es darf nochmal ordentlich krachen und Kalorien regnen: Kamelle und Pfannkuchen (…ja, so heißen die Berliner hier) im Überfluss…doch was gibt’s so bei den Anderen?
Eine besondere Form des Fastnachtkrapfens aus Schweden musste ich dieses Jahr einfach probieren: die Semla (Mehrzahl: Semlor). Die Kombination aus einem luftigen Hefebrötchen, natürlich mit etwas Kardamom, gefüllt mit Marzipancreme und Sahne klang einfach viel zu verlockend. Resultat: der gute alte Pfannkuchen guckte dieses Jahr bei uns leider in die Röhre, denn die Schweden haben es mit ihrer Semla ja mal wieder wirklich so richtig, richtig lecker zu ihrem Fetten Dienstag! Nachmachen, aber schnell!Dänische Birkes mit „Allem“
Denke ich an Dänemark, fallen mir eigentlich nur schöne Sachen ein: das märchenhafte Kopenhagen mit dem Tivoli, ein toller Urlaub mit den liebsten Mädels und einem Wohnmobil, Sommersby Cider und das Roskilde Festival….ja, und die dänischen Bäckerein natürlich, die alle einen wunderbaren Duft nach Zimt und Karamell verströmen. Berge von süßen Teilchen aus buttrigstem Plunder stapeln sich dort….. mein persönliches Schlaraffenland.
Wie die ganzen süßen Teilchen heißen, war mir bisher gar nicht bekannt…egal, Hauptsache lecker ;-). Vor kurzen bin ich aber in den Weiten des www. über ein Rezept für die klassischen, einfachen Birkes gestoßen. Ich war sofort Feuer und Flamme und hab noch ein bisschen weitergestöbert. Also Birkes (übersetzt: Mohn) sind Brötchen oder besser Teilchen aus einem Hefeplunderteig (na, habt ihr was anderes erwartet?). Dabei gibt es nicht nur eine Sorte. Regional gibt es einiges an Unterschieden: nur mit Mohn bestreut (Tebirkes oder Thebirkes), die Körnervariante (Grovbirkes) und noch die der süßen Kopenhagener (Kobenhavener Birkes) mit einer Füllung aus Marzipan, Remonce genannt. Na….und wofür hab ich mich wohl entschieden? Natürlich für ALLES!
Wie ich die Dinger nun nennen muss, die ich hier vorstelle, weiß ich zwar immer noch nicht. Aber ist ja auch egal – hauptsache lecker!