Fermentiertes Knuspermüsli

Vom Sauerteig ist es nur ein kleines Schritt zur Faszination über die wundersamen Abbauprozesse der Natur. Denn machen wir uns nichts vor, Fermentation ist nichts anderes als kontrollierte Verwesung. Tausende kleine Hefen und Bakterien bauen Kohlenhydrate ab und blubbern dabei fröhlich Kohlendioxid aus. Die Entdeckung, dass gesäuerter Teig nützlich sein kann, verdanken wir wohl einem Ägypter der seinen Brotteig vor etwa 1500 Jahren v. Chr. einfach mal etwas länger unbeachtet ließ, aber so ganz genau weiß das dann doch wohl keiner. Fakt ist aber, dass die Fermentation von Getreide immer noch in vielen Kulturen genutzt wird, nicht nur um den Teig zu lockern, sondern auch um ihn leichter verdaulich und sogar nahrhafter zu machen. Durch die Fermentation werden eben auch Stoffe, wie zum Beispiel Phytinsäure im Getreide abgebaut, deren eigentliche Aufgabe es wäre, Mineralstoffe für den Keimling zu speichern. Und dies tut die Phytinsäure angeblich so ausdauernd,  dass sie auch noch im Darm die Aufnahme von Mineralien hemmen würde. Durch Sauerteig und lange Gehzeiten wird das Brot also noch gesünder.Ist das nicht toll?  Wenn auch sonst Superfoodtrends, Nähstoffhypes, und „Iss-dass-und-und-du-wirst-tausend-Jahre-alt-Versprechen“ an mir abperlen, finde ich Fermentieren wahnsinnig spannend. Da die Thematik recht komplex ist, will ich mich mit meinem noch rudimentären Pseudowissen hier auch gar nicht weiter aus dem Fenster lehnen. Aber Fermentieren werde ich weiter, Getreide und mehr. Also knöpfen wir uns doch  zuersteinmal das allseits beliebte Frühstücksmüsli vor. Der Variantenreichtum scheint hier ja schier unendlich. Auch ich hatte meine Phasen und die liebste Form war mir dann doch immer wieder das gut eingeweichte Bircher, oder jetzt ganz hipp neudeutsch Overnight-Oats. Nach dem Verzehr der knusprigen Versionen hingegen war ich mir oft nicht recht sicher, ist es nun gut, dass mein Bauch einem Luftballon gleicht, weil ich mich so länger satt fühle?  Ein bisschen Recherche brachte zum Vorschein, dass auch ein Granola fermentiert daher kommen kann, das klappt übrigens mit Sauerteig  oder auch mit Joghurt oder anderen aktiven Milchprodukten. Nach dem Ausprobieren kann ich sagen, dass dies wirklich schmackhaft sein kann und mir in kleinen Portionen auch recht gut bekommt. Wer Angst vor zuviel sauer hat, den kann ich beruhigen, etwas Zimt und Kakao runden wunderbar ab. Die Müsliliebhaber unter Euch sollten diesen Monat unbedingt mal bei Zorra vorbeischauen, wo Maja von moey’s kitchen Rezepte rund ums Müsli sammelt.

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Blog-Event CXVII - Whats for breakfast? Müsli! (Einsendeschluss 15. März 2016)

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Cream Scones mit Rhabarber

Ach, was habe ich die letzten Wochen in Urlaubserinnerungen schwelgen dürfen. Ich bin ja immer noch hin und weg von den vielen Beiträgen zum BBD und ja, natürlich sind die ersten Nachbackversuche schon im vollen Gange. Mein eigener Beitrag hat mich zudem an ein weiteres Gebäck erinnert, welches ich das erste Mal in Irland probiert habe – Scones. Ich muss gestehen, so richtig wusste ich damals nicht, was der Bäcker mit diesen krümeligen eckigen Dingern beabsichtigte – nicht die richtige Konsistenz für ein Brötchen, aber auch kein Küchlein – eben außen knusprig und innen sehr weich und locker. Irgendwie wollte ich deshalb schon seit Längerem das Ganze noch mal zu Hause probieren. Und endlich fand sich auch der passende Anlass: ein Bloggeburtstag von Simone von S-Küche! Saisonales Sonnenscheinfrühstück wurde zum 2.Bloggeburtstag gewünscht – und hey, was passt da besser als Cream Scones mit Rhabarber, oder?

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außen knusprig, innen saftig und locker – Cream Scones mit Rhabarber

 

Guten Morgen Sonnenschein - Das Frühstücksevent vom 10.04. bis 10.05.

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Frenchtoast mit Banane und Erdnussbutter

Die letzten 2 Wochen herrschte hier ja ausnahmslos Berlinalefieber. Zum Bloggen und Backen blieb nur wenig Zeit. Filme, Serien und Kino sind ja meine zweitliebste Leidenschaft und so habe ich aufregende, bildgewaltige Tage hinter mir und ich durfte filmisch durch die halbe Welt reisen. 21 Filme in 10 Tagen Berlinale habe ich geschafft zu sehen (…fragt nicht: nein, ich wusste wirklich oft nicht mehr wer, wieso, weshalb, warum ;-)). Am beeindruckendsten war für mich, wie auch schon letztes Jahr, das iranische Kino. Jafar Panahis Taxifart durch Teheran, die mit dem Goldenen Bären belohnt wurde, ist ein unter Berufsverbot mit einfachsten Mitteln realisierter Film, der einfach nur berührt. Also merken, sehr sehenswert! Weitere Filme erzählten Geschichten aus dem Leben einer Mayafamilie in Guatemala, einer Fischersfrau in Kalmückien, von Mopedräubern in Uganda, eines jungen Paars in Buenos Aires, Geschichten aus Island, aus Myanmar, Korea, Japan und Taiwan, und, und, und…. Oft klingelte der Wecker früh, Anstellen am Ticketschalter, Karten organisieren oder auch gleich ins Kino. Essen war Nebensache, es gab meist das, was gerade auf dem Weg oder in den kurzen Pausen zu Hause verfügbar war.

Wenn es schnell gehen muss, aber doch was leckeres Warmes her soll, dann lässt sich auch mit Brot einiges zaubern. Wie zum Beispiel Frenchtoast, oder weniger frankophil: Arme Ritter. Ob pur oder mit Füllung ein schnelles, wärmendes sättigendes Frühstück ohne viel tamtam. Meine Lieblingsfüllung – Elvisstyle: Banane und Erdnussbutter, getoppt von etwas Ahornsirup… und eigenlich noch Bacon, aber den hatten wir ja erst ;-).

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Körnerbrötchen mit Sauerteig

Auch wenn es unter der Woche definitiv immer zu kurz kommt (nun ja, mein Wecker klingelt um 05:15…), ist das Frühstück meine Lieblingsmahlzeit am Tag. Frischer Kaffee, leckere Marmeladen, Käse, Wurst, Butter, vielleicht noch ein wachsweiches Ei oder Rührei und dazu natürlich: frische, knusprige Brötchen. Selbstgebacken, versteht sich. Bisher dachte ich, fluffige Brötchen brauchen Hefe. Die tollen Baguettebrötchen von Hefe und mehr haben mich aber eines Besseren belehrt – Brötchen gelingen auch mit Sauerteig! Dabei sind sie sogar noch aromatischer als Brötchen mit Hefe und halten länger frisch.

Damit aber nicht nur „helle“ Brötchen auf den Tisch kommen, inspiriert durch ein Plötzrezept habe ich mit etwas mehr Roggenmehl, Weizenvollkornmehl und ein paar Saaten experimentiert. Herausgekommen ist ein Rezept für herrlich knusprige Körnerbrötchen mit einer weichen Krume und etwas Biss durch Haferflocken, Leinsamen, Kürbis- und Sonnenblumenkerne.

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da fehlt nur noch Butter – frische Brötchen zum Frühstück

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