Wer sich in diesen Tagen regional und saisonal ernähren will, kommt am Kohl nicht vorbei. Und dies soll keineswegs negativ klingen. Kaum einer mehr, der keinen Rosenkohl liebt, oder einen deftigen Eintopf mit Wirsing verschmähen würde, alle schwärmen vom feinen Spitzkohl, die Rouladen werden schon seit Oma nur mit Rotkohl gegessen und vielleicht kommt er ja doch noch irgendwann hier an: der Grünkohlhype aus den USA. Kohl und Kraut sind auch im Kochtopf das Eventthema des Monats. Zeit also, sich mit dem eigenen Kohlkonsum auseinanderzusetzen und dabei festzustellen: unser Lieblingskohl ist absolut zeitlos! Fermentation macht ihn lange haltbar und damit hat Kimchi bei uns immer Saison. Nach einem Urlaub in Südkorea (Kimchi zu jeder, und ich meine jeder Mahlzeit) scheuen wir uns zudem auch nicht mehr, ihn frei von der Leber weg zu kombinieren. Deswegen rief ich nach Entdeckung von Lauren Lee’s (aka Fräulein Kimchi) Rezept für die hier vorgestellten Kimchispätzle kein: „Iiiiieeehhhh!!! Wer isst denn so was?!?“, sondern ein: „Mensch! Warum bin ich da nicht früher drauf gekommen?!“. Ja, dies ist eindeutig eines der hiesigen Lieblingsgerichte und wurde dementsprechend oft gekocht. Nachdem ich mein Kimchi (nach missboulettes Rezept) nun auch selbst mache, vielleicht sogar noch etwas öfter.
Käse
Kaspressknödel – nicht ganz authentisch
Wir lernten uns erst letztes Jahr kennen, der Kaspressknödel und ich. Es war ganz stimmig an diesem Abend in Salzburg, die Autofahrt war lang und stauig gewesen und ich entsprechend hungrig, zudem goss es in Strömen und meine Füße waren nass und kalt. Eine Suppe, zum Wärmen sollte es sein. „Eine Kaspressknödelsuppe, bitte!“ – schon oft gelesen, doch nie probiert. Warum eigentlich? Was ich viel zu lange verpasst hatte, offenbarte sich mir beim ersten Löffel. Diese tiefwürzigkäsige knusprige Aromabombe, schwimmend in einer kräftigen Rindsbrühe übertraf meine Überwartungen. Beim Hauptgericht, einem doch ausgezeichneten Tafelspitz, wünschte ich mir insgeheim lieber einen weiteren Teller von der Käseknödelsuppe. Schon damals war glasklar, das wird nachgemacht. Leider war mir damals aber noch nicht bewusst, dass die authentische Version nach einem Käse verlangte, der hier nur schwer zu bekommen ist: Graukäse oder Pinzgauer Bierkäse. Sicher, es war definitiv für den Entspannungsfaktor unseres Urlaubes nicht unerheblich, dass ich nicht schon damals das Rezept recherchierte und auf Graukäse als Souvenir bestanden hatte. Mit Salzburg lediglich als Etappenziel und noch anstehenden 2 Wochen Urlaub hätte der Käse sicher noch sein Aroma in unserem Auto ausbauen können. Sein Duft wäre uns bestimmt ständig vorausgeeilt. Aber nun wieder zu Hause stand ich da, ohne Graukäse. Als ich letztendlich doch bei meiner sicheren Quelle der österreichischen Küche las „man könne es sicher auf einen Versuch mit Harzer Käse ankommen lassen“ war ich erleichtert. Und wenn nun auch nicht 100% authentisch, köstlich sind sie allemal, die Kaspressknödel mit Harzer Käse!
Gougères mit Matcha und Ziegenfrischkäse
Nanu, schon wieder Brandteig? Hat Frau P. etwa eine neue Liebe?!? Ahhhh, ja ich muss schon sagen, der gut gelungene Brandteig letztens hat schon seinen Eindruck bei mir hinterlassen. So wurde ein Rezept wieder aktuell, welches ich nach dem Kauf des Buches „Tartine No. 3“ eigentlich sofort backen wollte, aber mich aufgrund meiner Brandteig Misserfolge nicht getraut habe: Gougères, das sind würzige kleine Brandteigkugeln mit Käse – pur zu genießen oder gefüllt mit herzhafter Käsecreme. Damit es auch noch ein bisschen rustikaler wird, wird in diesem Rezept Roggenmehl verwendet. Übermütig war ich natürlich auch, wie immer, und habe gleich noch eine weitere Herausforderung (gestellt durch den Hädecke Verlag) eingebaut – die Füllung besteht aus einer herzhaften Matcha-Ziegenkäsecreme! Zugegeben – der erste Bissen war ungewöhnlich – aber als kleine Snackbegleitung zu einem kalten Bier oder einem schönen Glas Wein, wahrlich köstlich! Ja Käsecracker, Grissini und Salzstange, dann zieht euch mal warm an…
Vier-Käse-Quiche mit grünem Spargel ….und mit Blitzblätterteig
Nanu, noch ein Post dieses Wochenende? Ja, noch einer – und mal ganz unter uns, eigentlich stapeln sich hier schon viel zu viele Rezepte von Köstlichkeiten, die definitiv ein Plätzchen auf dem Blog verdient hätten. Während das Backen unter „Arbeitsstress“ bei mir wirklich problemlos läuft, ist das Bloggen immer noch ein bisschen zäh – ungefähr so: ach nöööö, am Computer sitzen, Photos sortieren, zumindest den Anspruch haben, was Unterhaltsames zu schreiben…och….kann ich nicht lieber ein neues Backrezept ausprobieren? Aber gerade hab ich mal wieder frei, und war so schön drin im „schreiben“ – dann muss ich diesen kurzen Flow (und die im TV laufende Sportschau) doch nutzen. Nutzen um endlich den Auftakt zur Spargelsaison hier einzuleiten! Mit grünem Spargel in einer Quiche mit cremigen Mascarpone, kräftigem Gorgonzola, würzigem Bergkäse und vielen frischen Ziegenfrischkäseflöckchen. Die Basis ist ein Blitzblätterteig. Ja wirklich blitz – und er ist tatsächlich nicht schlecht – Zubereitungsdauer + Kühlzeit etwa 30 Minuten – ohne Witz! Schneller geht es doch nun wirklich nicht, oder? Die Kühlzeit wird zum Spargel putzen und Käse reiben genutzt. Bisher habe ich den Teig nur in diesem Rezept probiert, weitere Versuchsreihen mit anderen Blätterteigvariationen sollen folgen. Wer mit testen will, immer gern, ich würde mich freuen – und dann her mit Euren Erfahrungen zum Blitzblätterteig!