Ich kann immer noch nicht vom Thema lassen und stelle mich jetzt einfach mal der Tatsache, dass Essen verdammt politisch ist. Wer meinen Blog schon länger liest weiß, ich reise gern, interessiere mich für andere Kulturen, ihre Geschichte und natürlich auch ihre Küche. Hier Gerichte aus aller Welt vorzustellen ist mir eine Herzensangelegenheit auch im Sinne der Völkerverständigung, um es pathetisch zu sagen. Ich sehe mich als weltoffenen Menschen, der der Meinung ist, wir können alle nur voreinander lernen. Zusammenhalt, Toleranz und Solidarität sind dafür essentiell. Weltweit und natürlich auch in Europa. Griechenland ist ein wichtiger Teil Europas und wir sollten alles dafür tun, dass es auch so bleibt. Nur ein geeintes Europa kann die Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte meistern. Deswegen gibt es heute griechische Lebensfreude mit knusprig-herzhaften Zucchinipuffern und cremigen Tzaziki. Kali orexi – guten Appetit!
Gurken
Brotbuletten mit Spreewälder Schmorgurken
Die Sommerhitze macht ja gerade eine kleine Pause – Zeit, dass mal wieder was „Richtiges“ auf den Tisch kommt. Weiterhin bietet das saisonale Gemüseangebot ja Inspiration in Hülle und Fülle. Also gibt es heute mal Schmorgurken, ein typisches Gericht der Berlin-Brandenburger Küche, genauer gesagt: Spreewälder Schmorgurken. Vielleicht hat ja der eine oder andere schon mal eine dieser Gurken mit krokodilsähnlicher, dicker dunkelgrüner oder auch hellgrün-weiß gestreifter Schale in der Hand gehalten, und sich gefragt, was sich eigentlich damit anstellen lässt. Eine wirklich gute Salatgurke ist die Schmorgurke nämlich nicht mit ihrer harten Schale und den bitteren Kernen, aber man kann etwas viel Besseres damit machen, als nur schnöden Gurkensalat: genau, man kann Sie schmoren. Da sie weniger Wasser als eine klassische Salatgurke enthält, behält ihr Fruchtfleisch dabei seine Form. Hinzukommen etwas Speck, Brühe, Dill, Essig und nach Geschmack auch etwas Sahne. Serviert werden dazu Kartoffeln, manchmal auch als Stampf und natürlich (ich sagte ja Berlin/Brandenburg) Buletten – fertig ist ein wunderbares, sommerlich-einfaches Gericht. Und statt Hack, gibt es heute Brotfrikadellen, die mich bei Steph schon lange angelacht haben. Die Würzung habe ich ganz einfach so gelassen, wie ich auch „meine“ Hackbuletten machen würde: Zwiebel, Senf, Paprika, Majoran und schön viel Petersilie. Perfekt um auch größere Mengen an altbackenem Brot zu verwerten.
Also wenn ihr die nächsten Tage einer Schmorgurke begegnet, traut Euch, nehmt sie mit, es lohnt sich!