Ja, ich bin platt. So richtig, richtig platt. Diese Hitze! Mehlstaub und Ofenduft kommen hier echt an ihre Grenzen. Nicht, dass ihr denkt, diese Temperaturen könnten mich vom Backen abhalten, oh nein niemals – aber das Bloggen, ja das fällt mir gerade wirklich nicht leicht. Klare Gedanken fassen, formulieren, Orthographie, dazu noch Bildbearbeitung – Hochleistungssport bei über 30°C für mich und meinen Computer. Und für Euch so, das Lesen, ist doch auch richtig anstrengend, oder? Also dann haushalten wir doch einfach mal alle nun schön mit unseren Ressourcen und stecken sie lieber in was Leckeres. Hier mein Lieblingseis aus schwarzem Sesam. Liebe aus den ersten Schmelz sozusagen, damals, vor sechs Jahren in Hongkong. Wenn ihr Nusseis mögt und dieses noch nicht kennt – Nachmachen! Obenauf noch ein Keksrezept – ein richtig, richtig gutes, vielleicht sogar DAS Keksrezept für Chocolate-Chip-Cookies von notwithoutsalt? Hier natürlich passend abgewandelt mit weißer Schokolade und Matcha. Ein Burner, ehrlich! …noch heißer als die aktuelle Sommersonne 🙂
schwarzer Sesam
Matcha-Hefeschnecken mit schwarzem Sesam und Zimt
Einkaufspassagen – oder neu-deutsch Malls – sind mir ja immer wieder ein Mysterium. Hier in Berlin sprießen diese zur Zeit wie Pilze aus dem Boden, der Bedarf ist scheinbar da. Aber eigentlich reiht sich hier doch nur Kette an Kette, in dem es genau die gleichen Dinge gibt, wie in den anderen gefühlt 100 Malls dieser Stadt auch. Ich versteh es also nicht wirklich, warum man jährlich eine weitere Mall bauen muss. Meine erste Begegnung mit einer typisch amerikanischen Mall hatte ich ja mit 15, während eines Schulaustauschs in Tulsa, Oklahoma. Diese sah auch ganz genauso aus, wie Malls heute aussehen, und doch gab es da etwas, was in deutschen Malls (leider) noch immer nicht angekommen ist. Der intensive Duft von Zucker und Zimt! Der ist überall und strömt aus den Läden der Ketten Cinnabon und Auntie Annie’s Pretzels. Gäbe es sowas hier, ich würde definitiv öfter Malls besuchen, nur so zum Schnuppern und Naschen versteht sich…
Ja, ich denke das war der Moment wo ich diesen weichen, fluffigen, zimtigen Hefeschnecken mit dem cremig-süßen Guss verfallen bin, damals irgendwo in einer Mall im Mittleren Westen. Nachbacken woll ich die klebrig süßen Dinger – aber es folgte zuerst eine sehr lange Odyssee bis zum perfekten Rezepts. Was wurde nicht alles probiert, alle möglichen Mengenverhältnisse, Gehzeiten, Kartoffelbrei im Teig, und, und , und…aber überzeugt hatte mich bisher nichts. Dann fand ich dieses Rezept. Eigentlich interessierte es mich ja eher aufgrund des Matchas und der Sesamfüllung, denn bis dahin ahnte ich nicht, was Buttermilch und bisschen Natron im Teig für Wunder vollbringen werden. Ich schmiß nun also meine mittlerweile 18 Jahre (!!!) Cinnamonrolls – Backerfahrung mit in dieses Rezept, drehte noch ein bisschen hier, und schraubte ein bisschen da und Heureka! Fluffigste, weiche Zimtrollen, die auf der Zunge zergehen. Perfekt! Buttermilch, Natron und Hefe, das Backen im eigenen Dampf in der Reine und die lange Übernachtgare davor, die dem Teig genügend Zeit gibt, sich voll zu entfalten – alles das beschert allen denen, die es ausprobieren frische, warme Zimtrollen am nächsten Morgen – vielleicht für ein Sonntagsfrühstück im Bett oder auch, um mit den frischgebackenen Leckereien seine Arbeitskollegen zu überraschen?
Und falls jemand Angst vor Matcha und/oder Sesam hat, oder nicht mag: lasst es einfach weg! Dann bleibt euch immer noch DAS Rezept für perfekte klassische Cinnamonrolls, welches ihr sicher ab jetzt öfter machen werdet…
Ein Hoch auf die Buttermilch! Und wer weiß, vielleicht gewinne ich ja mit meinen Rollen ein kleine Reise auf einen Milchbauernhof, denn Zorra hat mal wieder ein klasse Blogevent am laufen!