Ratzfatz Zitrus-Mohn-Küchlein im Glas

Ich muss mir ja doch öfters folgendes Anhören: „Deine Rezepte sehen toll aus, aber das ist alles so (zeit)aufwendig!“ Mittlerweile habe ich da resigniert – ich werde nicht mehr argumentieren, dass dies eine Frage des Standpunktes ist, und ich einfach gerne Zeit und Mühe in leckere Backwaren stecke, weil dies mein Hobby ist, mein Ausgleich zu einem stressigen Arbeitsalltag, meine Meditation, um den Kopf frei zu bekommen und: weil meiner Meinung nach leckere Backwaren einfach nur mit Geduld und Zeit entstehen können. Es gibt dabei nur wenige Ausnahmen, und dazu gehört zum Beispiel das folgende Rezept von der Sorte schnell zusammengerührt und schnell gebacken – und damit das ganze noch schneller, also so zu sagen eine Muffinversion 3.0 wird – werden die kleinen Küchlein gleich noch in Weckgläsern gebacken – prima zum Mitnehmen und prima zum noch etwas länger Aufbewahren, um zu einem späteren Zeitpunkt den wahren High-speed Genuss zu haben. Ok, jetzt mal genug mit der Ironie, denn das würde diesen kleinen, supersaftigen Küchlein in der klassisch-köstlichen Geschmackskombination Zitrus-Mohn Unrecht tun. Außerdem kann man die gewonne Zeit und die ratz-fatz gebackenen Küchlein ja auch sinnvoll nutzen – bei versprochenen 21°C am Wochenende vielleicht für ein Picknick mit Freuden, eine Radtour ins Grüne, oder, oder, oder.  Mehr Kuchen im Glas gibt es diesen Monat übrigens bei Ina.

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saftige kleine Kuchen getränkt mit Zitrussirup

 

Zitrus-Mohn-Küchlein im Glas: (für etwa 5 handelsübliche Einweckgläser/Marmeladengläser mit Schraubdeckeln)

Teig:
290g Mehl 405
150g Rohrzucker
3EL Mohnsamen (ca. 20g)
1 gestrichener TL Natron (ca. 3g)
1/2TL Salz
etwas gemahlene Vanille

130g Butter
Saft von 2 Zitronen und 1 Orange
Abrieb von 3 Zitronen und 1 Orange
3 Eier (Gr. M)
120g Joghurt

Sirup:
Saft von je 1 Orange und 1 Zitrone
100g Zucker
1EL Cointreau

Zuerst den Ofen auf 230°C Ober-Unterhitze vorheizen. Die Butter auf kleiner Flamme schmelzen und etwas abkühlen lassen. Etwas von der Butter abnehmen, und damit die Gläser innen fetten. Von den Zitronen und Orangen die Schale dünn abreiben, eine Orange auspressen, Fruchtfleisch ohne Kerne mit in den Saft geben. Dann 2 der Zitronen auspressen. Saft, Abrieb, Butter verrühren. Eier einzeln unterschlagen, Joghurt hinzugeben. In einer zweiten Schüssel Mehl, Zucker, Salz, Mohn, Vanille und Natron mischen. Die nassen Zutaten nun zu der Mehlmischung geben und unterheben – nicht, und vorallem nicht zu lange rühren. Nur so lange mischen, bis keine „Mehlnester“ mehr zu sehen sind. Teig in die Gläser zu etwa 3/4 einfüllen, darauf achten, dass der Rand möglichst sauber bleibt. Die Küchlein 8 Minuten bei 230°C backen. Dann auf 200°C herunterschalten und weitere 15 Minuten backen (Stäbchenprobe). Währenddessen den Sirup vorbereiten. Dafür die verbliebene Zitrone und Orange auspressen, mit dem Zucker in einem Topf aufkochen und auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis sich ein dicklicher Sirup bildet. Die Küchlein aus dem Ofen nehmen und mit einem Holzstäbchen mehrfach einstechen. Wer mag, noch einen Esslöffel Cointreau unter den Sirup rühren. Dann die heißen Küchlein sofort mit dem Sirup beträufeln, etwa 4-5 Esslöffel pro Kuchen. Dann den Deckel aufschrauben, wenn die Kuchen etwas über den Rand schauen, das ist nicht schlimm, die sind so weich, die beugen sich schon dem Deckel. Dann die Kuchen abkühlen lassen. Wenn sich dabei ein Vakuum bildet (beim Drücken auf den Deckel gibt dieser nicht nach!) halten sich dieses Küchlein gut ein paar Wochen an einem trockenen, kühlen Ort. Wenn nicht, besser schnell verspeisen.

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Kuchen zum Löffeln

 

9 Kommentare zu “Ratzfatz Zitrus-Mohn-Küchlein im Glas

  1. Wie lecker! Ich mag gerne mal aufwendige Rezepte ausprobieren und freue mich auch stets über das Ergebnis, aber die schnellen Rezepte, die trotzdem superlecker schmecken nutzt man doch oft mehr aus – deshalb freue ich mich, dass du ein Solches hier vorstellst. Zitrus-Mohn-Küchlein klingen ja toll – mal was ganz Neues!
    Liebe Grüße,
    Sarah

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    • Hallo liebe Sarah,
      ja das kann ich gut verstehen. Gerade wenn es schnell gehen muss, ist so ein Rührteig natürlich schnell gemacht. Sicher spielt da auch bisschen der persönliche Geschmack eine Rolle – und ich liebe es einfach Teige zu kneten, das get mit einem Rührteig irgendwie nicht ;-). Lieben Dank für deinen Kommentar und fürs Vorbeischauen,
      Susanna

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  2. Eine super Geschmackskombination!
    Ich bin eher der einfache Typ und freu mich schon beim Backen immer so aufs Essen, dass ich ganz ungeduldig werde, wenns zu lange dauert 😉
    Gerade aufwändige Rezepte schaue ich mir aber einfach so gerne an, ich werd mich also gleich weiter bei dir umschauen 🙂

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  3. Liebe Susanna,
    mir geht’s da ganz ähnlich. Ich nehme mir gerne Zeit in der Küche. Gerade nach einer stressigen Woche freu ich mich auf’s Wochenende, um mir Rührschüsseln & Co. eins zu werden 🙂 Und du hast total recht, es lohnt sich!!!
    In der Woche fehlt für viel Aufwand meistens die Zeit. Aber selbst da versuche ich, mich beim Kochen zu entspannen, was nicht immer gelingt, vorallem wenn meine Tochter mit wuselt 😀
    Hab ein wundervolles Wochenende und genieß die Sonne 🙂
    Kimi

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