Für den bunten Teller…

Heute wird es hier wirklich weihnachtlich. Wie schon im letzten Jahr darf ich ein Türchen in Zorras Adventskalender befüllen. Wieder sind die Türchen voll mit leckeren Rezepten, warmen Anekdoten und besinnlichen Geschichten. Und was wäre ein Adventskalender überhaupt ohne Geschenke?  Auch ich habe mir Gedanken gemacht, was ich heute hier präsentiere. Die Vorweihnachtszeit war, wie sicher für Euch auch, in Kindertagen eine sehr besondere Zeit. Geheimnisvoll, spannend, erfüllt von Mandarinen und Zimtduft, von Herzen kommenden Basteleien und jeder Menge Vorfreude auf langersehnte Geschenken. Wohl bin ich auch nicht allein, wenn ich sage: viel hat sich seit diesen Tagen geändert, der Zauber der ersten Weihnacht verflogen. Gewichen scheint er der Hatz nach den immer perfekteren Geschenken oder der verzweifelten Suche nach Besinnlichkeit auf überfüllten Weihnachtsmärkten. Jeder wünscht sich und anderen harmonische Festtage, aber nicht selten führen die jährlich steigenden Ansprüche zum weihnachtlichen Familiendrama. Irgendwo muss es doch aber sein, wenigstens ein klitzekleines Stückchen beseelte Weihnacht? 2016 war ein hartes Jahr für mich, sowohl privat als auch gesellschaftlich. Die Welt wandelt sich. Vieles was selbstverständlich war, ist es nun nicht mehr. Unterschiede werden als Alleinstellungsmerkmal herausgehoben. Staaten wünschen sich wieder groß zu sein, und ethisch-moralische Grundwerte sind wieder nur noch Einwohnern bestimmter Länder angeboren. Gefühle, meist unschöne, wabern durch Köpfe und Herzen und übernehmen die Politik. Nein, ich glaube nicht, dass wir das einfach „so schaffen“. Es ist eine bewusste Entscheidung Hass zu begegnen, zu fragen, offen zu sein für die ehrliche Antwort und hinter die Gefühle zu schauen. Wer Weihnachten sucht, findet es in sich. Es ist die Dankbarkeit, für das was wir haben und wen wir lieben. Die Freude, die wir bereiten, wenn wir Schenken, und sei es nur ein Lächeln oder ein nettes Wort. Es ist der Zauber des Unerwarteteten, wenn wir Neues Entdecken. Und wir brauchen diese Vielfalt, das Teilen und die Abwechslung wie auf einem bunten Teller. Die Weihnachtszeit ist so vielleicht nur eine kleine Erinnerungsstütze, damit wir dies nicht vergessen, in diesen besonders grauen, kalten Tagen und auch sonst nicht. In diesem Sinne wünsche ich Allen besinnliche, friedvolle Festtage!

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