Topfenpalatschinken mit einer Prise Glück

Im Februar war mein kleiner Blog ganz schön verwaist. Und ich gebe zu, einmal so aus der Blogroutine gerissen, fällt es mir schwer wieder richtig ins Schreiben hineinzukommen. Doch es gab einen wichtigen Grund, der den sonst so wenig gemochten Februar für uns zu einem ganz besoneren Monat macht: Kino bis zum Abwinken oder besser: Berlinale! Mit in diesem Jahr „nur“ 15 gesehenen Filmen, eine doch weniger Exzessive als in den Jahren davor, löste sie dennoch ihr Versprechen ein, uns filmisch die Welt und das Leben aus anderenen Blickwinkeln näher zu bringen. Wie immer war für uns das Festival die Möglichkeit, Filme zu sehen, die sonst so im Kino nicht gezeigt werden. Es waren Filme aus der Türkei, Saudi-Arabien, Rumänien, dem Iran, Kroatien, Serbien, Korea, Schweiz und Deutschland. Unter dem Motto „Das  Recht auf Glück“  und damit gewohnt politisch, sahen wir vorallem das, was uns eint: das Streben nach Liebe, Gesundheit und Respekt, für uns selbst und die, die wir lieben. Geschichten von Leben, die das Gleiche treibt und die deswegen eben nur ganz kurz fremd, zum Ende hin jedoch allzu vertraut und nachvollziehbar erscheinen. Denn so verschieden sind wir Menschen dann doch ganz und gar nicht. Keine Welten, die zwischen uns liegen, eher Nuancen, wie Gewürze die ein und das selbe Gericht ganz neu und anders schmecken lassen können. Sollten wir nicht öfter davon kosten?  Mehr Abwechslung. Nicht nur für müde Geschmacksknospen, auch für festgefahrene Blickwinkel.

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Es ist nur ein kleines bisschen Estragon das dem altbewährten Topfenpalatschinken aus dem Ofen hier eine neue Note gibt. Gegessen haben wir sie so in Ljubljana. Eine schöne Erinnerung an unseren letzten Urlaub…

Topfenpalatschinken Ljubljana Art  (für 6-8 Portionen)

für die Palatschinken:
500g Milch
3 Eier, Größe M
1EL Zucker
250g Mehl
1 Prise Salz
ggf. etwas Sprudelwasser

etwas Butterschmalz zum Braten

Füllung:
250g Schichtkäse oder abgetropfter Quark
200g Sahne
1 Ei, Größe M
2EL getrockneter Estragon, im Sommer auch gern frischer
2EL Zucker
1EL Semmelbrösel
1 Prise Salz

Guss:
200g Sahne
1 Ei
1 Prise Salz

Eier, Milch, Zucker und Salz verschlagen. Mehl esslöffelweise unterschlagen, so entstehen keine Klümpchen. Die Masse mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Der Teig sollte hiernach glattfließend sein und sich durch Schwenken in der Pfanne leicht verteilen lassen. Wenn ihr unsicher seid, einen Probepalatschinken backen und falls er zu dick ist, noch einen Schuss Sprudelwasser unter den Teig rühren. Pro Palatschinken etwa 2 kleine Soßenkellen Teig in eine 26 cm Pfanne geben und durch Schwenken verteilen. Die Pfanne nur sparsam fetten, so lassen sich die zarten Pfannkuchen am besten backen. Wenn der Teig sich vom Rand löst, vorsichtig wenden und auch die andere Seite hellgolden ausbacken.

Für die Füllung Topfen, Sahne, Zucker, Ei, Salz und Estragon glattrühren. Zuletzt die Brösel unterrühren. Eine Auflaufform mit Butter fetten und den Ofen auch 200°C Ober-Unterhitze vorheizen. Auf jedem Pfannkuchen knapp 2 Esslöffel Füllung verstreichen und aufrollen. Die Pfannkuchen in die Form geben, mehre Schichten gehen auch.

Für den Guss Sahne, Ei und Salz verquirlen. Über die Palatschinken verteilen und dann im Ofen bei 200°C 30 Minuten backen. Mit Puderzucker bestäuben und nach Wunsch mit Vanillesauce oder Kompott servieren.

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8 Kommentare zu “Topfenpalatschinken mit einer Prise Glück

  1. Mjammmm. Ob es sowas in der Art auch in Wien gibt? Da fahre ich zum Kurzurlaub in zwei Wochen hin. Ich werde berichten. Auch wenn es in Wien vielleicht eher Schmarrn oder Palatschinkenkuchl heißt 😊
    Ganz liebe sonnige Grüße
    INA

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    • Freut mich Heike, dass es dir gefällt. In Slovenien gab es vieles Gebackenes mit Estragon, nicht nur die Palatschinken. Auch der typische Kranzkuchen, die Potica wird gern mit estragongewürzter Füllung serviert, aber auch Muffins mit Estragon haben wir probiert. Ein frischer, aromatischer Geschmack, der ein bisschen an Anis und Vanille erinnert. Liebe Grüße zurück!

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  2. Wie recht Du hast! Im Grunde ist es doch wirklich nur eine kleine Nuance, die uns Menschen unterscheidet. Und die gleichzeitig für Abwechslung und Spannung im Leben sorgt, auch wenn viele das gerade nicht so recht (wahr)haben möchten …..
    Na, und auch Estragon im Palatschinken wäre ich ohne Dich nicht gekommen – wie gut, dass ich diesen Artikel gelesen habe 🙂

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    • Wie schön Gleichgesinntes zu lesen, gerade in diesen Tagen, liebe Susanne. Und wie schon Heike geschrieben, in Slovenien findet sich der Estragon in vielen Backwaren wieder. Deiner Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt!

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  3. Oh super, ich frage mich jedes Jahr wieder, was ich mit den Unmengen an Estragon auf Balkonien anstellen soll und meistens wuchert er dann einfach vor sich hin. Dieses Jahr wird damit gebacken. Ein Hoch auf die kleinen, aber feinen Nuancen.
    Liebe Grüße aus Ye Olde Kitchen, Eva

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    • Ach Eva, ich freu mich ja schon darauf, eure Ernteerfolge bald wieder auf Instagram verfolgen zu können. Nichts würde mich mehr freuen, wenn aus einem Stückchen davon dies hier nachgebacken würde.
      Liebste Grüße zurück….

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