zum Niederknien lecker: Parmigiana di melanzane

Manchmal denke ich, ich bin gar keine gute Köchin. Ich halte mich selten an ein Rezept, tausche nach Gusto Zutaten und Mengen, und oft kommt etwas ins Essen, weil es eben weg muss. Ja, ich glaube im Sinne der hohen Gastronomie geht so etwas sicher gar nicht, Kochen, nach Lust und Laune, einfach so, aus dem Bauch heraus. Man muss doch eine Rezeptur beachten, Verhältnisse, Garzeiten, etc. Sicher, es gibt ein paar Dinge, die sollte man einhalten, sofern man z.B. nicht mit einem Schuhsohlensteak dastehen will. Beim Backen fühle ich mich da aber manchmal so richtig eingeengt. Ein Kuchen, der nach 5 Eiern verlangt und nur mit 2 Eiern gebacken wird, könnte zum Fiasko werden. Oder ein Sauerteig geht nicht lang genug und  ich backe ihn zu früh – keine gute Idee. Umso mehr genieße ich das Intuitive beim Kochen. Einfach loslegen, improvisieren, nicht erst Butter weichwerden lassen. Zur Not kann man ja auch immer zwischendurch abschmecken. Oft beginnt der Spaß am Kochen ja schon beim Einkaufen, wie zum Beispiel letzte Woche, als meine Augen diese  duftenden Tomaten und schwarzlila leuchtenden Auberginen erblickten – dazu noch mit dem Zauberwerbeschild meines Gemüsehändlers versehen: Eigener Anbau. Da hüpft doch mein Herz! Ein Blick noch über die im Kühlschrank vorhandenen Zutaten: Parmesan und Büffelmozarella, und das Ziel war glasklar. Eine Parmigiana, und zwar eine Gute. Die Auberginenscheiben weich, aber noch mit etwas Biss, und ja nicht ölig! Dazu eine schöne aromatische Sugo, cremig und auf keinen Fall wässrig; dann alles geschichtet mit zartschmelzender Mozzarella, Basilikum und obenauf eine goldbraune Kruste aus Weißbrotbröseln und Parmesan. So, und genau so muss sie sein, die Parmigiana. Da es sich um ein Erstlingswerk handelte habe ich mir dann doch etwas Anleitung gesucht und fand diese bei Claudio. Keine Mengenangaben, keine Garzeiten, Intuitives Kochen – genau das Richtige für mich. Als die Auberginenscheiben dann im Ofen vorrösteten, die Zwiebeln und Knoblauch in der Pfanne anschmolzen und sich der Duft nach Bella Italia in meiner Wohnung verteilte dachte ich bei mir: mhhhh….vielleicht kann ich’s ja doch, das mit dem Kochen..?.. Überzeugt euch doch einfach selbst und probiert sie unbedingt, die Parmigiana di melanzane. Jetzt gibt es sie, die leckersten Auberginen. Für alle die, die ein Rezept brauchen hab ich hier mal was niedergeschrieben, die, die lieber aus dem Bauch heraus kochen, schauen bei Claudio vorbei. Ihr werdet Euch um die Reste streiten, versprochen!

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Parmigiana di melanzane (reicht für Zwei, aber nur gerade so):

3 mittelgroße Auberginen
750g Fleischtomaten
2 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
Olivenöl
Salz, Pfeffer
knapp eine Hand voll frischer Basilikum, zerzupft
40g geriebenes Weißbrot (etwa 5 EL)
40g frischgeriebener Parmesan
100g Büffelmozarella, in kleine Stücke zerzupft

Den Ofen auf 230° Ober-Unterhitze vorheizen. Für den Sugo die Tomaten waschen, Strünke entfernen und in Sücke schneiden. Wer möchte kann seine Tomaten natürlich auch vorher pellen. Zwiebeln und Knoblauch hacken. Eine Pfanne heiß werden lassen, dann 2 EL Olivenöl hineingeben und Zwiebeln und Knoblauch darin glasig werden lassen. Die Tomaten dazugeben und alles etwa 30 min leise köcheln lassen, ab und zu umrühren, bis eine feine Tomatensauche entstanden ist. Kräftig salzen und leicht pfeffern. Während der Sugo köchelt, die Auberginen waschen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und in den heißen Ofen schieben. Etwa 10 Minuten von rösten, dann wenden und von der anderen Seite backen, bis sie braun werden und duften. Herausnehmen und abkühlen lassen. Den Ofen auf 160° herunterschalten.

Eine Auflaufform mit Olivenöl fetten. Zunächst eine Schicht Auberginenscheiben einlegen. Mit etwas Sugo bestreichen und etwas Mozarella darauf verteilen. Dann dünn Weißbrot, Parmesam und etwas zerzupftes Basilkum aufstreuen. Dann die nächste Schicht Auberginen, wieder Sugo, wieder Mozarella, wieder Basilikum, Brösel und Parmesan. So verfahren bis alles aufgebraucht ist. In der letzten Schicht keinen Mozarella verwenden, den Abschluss sollen Weißbrot und Parmesan bilden, damit eine schöne Kruste entsteht.

Im backofen bei 160° etwa 30 – 40 Minuten backen. Die Kruste sollte gebräunt sein, die Schichten ineinanderfallen, wie Claudio so schön sagt, und der Mozarella zerlaufen. Die Crux an der Sache: ihr müsst jetz noch etwa 30 Minuten warten bis die Parmigiana lauwarm abgekühlt ist. Mit frischem, knusprigen Weißbrot servieren.

 

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