Das richtig gute Zeugs – Dulce de Leche

Draußen zeigt das Thermometer 37 °C, alles schwitzt und ich schreibe einen Post der Euch animieren soll, einen Topf köstlich karamellig-cremiger Dulce de leche aufzusetzen. Verrückt? Ja, vielleicht, zumindest ein kleines Bisschen. Aber es gibt viele gute Gründe dies doch zu tun. Nummer 1: Dulce de leche, Nummer 2: Dulce de leche !! Nummer 3: DULCE DE LECHE!!!!…. nun mal Spaß beiseite, grins, und her mit den knallharten Fakten. Diese leckere Milchkonfitüre stammt ursprünglich aus Mittel-und Südamerika und ist dort praktisch DIE Zutat für süße Desserts und zum Backen in Pudding, Flan, Eiscreme, als Füllung für Torten, Plätzchen oder nur einfach so, auf Brot. Eigentlich gibt es nichts Süßes, was mit dieser leckeren Creme nicht noch besser wird. Als Topping für Joghurt mit frischen Beeren, Eisbecher, Kaffee, Pudding oder Milchreis, alles ist möglich. Vielleicht kennt der eine oder andere die Variante, eine Dose gezuckerte Kondensmilch zwei Stunden köcheln zu lassen und zu hoffen, am Ende mit Dulce de leche da zu stehen. Ja, kann man so machen, aber…..es geht besser: zurück zu den Zeiten ohne Konservendosen, hin zu einer Dulce de leche die nur nach dem schmeckt, aus dem sie besteht: karamellisiertem Zucker und Milch. Kein Dosengeschmack, kein Kondensmilchgeschmack und nicht zu süß. Und soooo aufwendig ist es gar nicht. Schön ist auch, dass mit dieser Zubereitungsart die Dulce de Leche aromatisiert werden kann, und noch heiß in kleine Einmachgläser abgefüllt hält sie sich wie Marmelade gut ein paar Wochen (vielleicht auch länger, aber so weit ist es bisher nicht gekommen). Etwa 2 Stunden köchelt eure Dulce de leche auf dem Herd leise vor sich hin, ab und zu (also vielleicht alle 10 Minuten) solltet ihr umrühren. Angebrannt ist mir bisher dabei noch nichts. Die Konsistenz und die Farbe wird maßgeblich davon beeinflusst, welchen Zucker ihr für die Herstellung wählt. Mit braunem Zucker wird sie eher etwas flüssiger, kocht aber schneller. Verwendet ihr nur weißen Zucker, solltet ihr ein klein wenig Natron (für die Farbe) hinzu geben, das Ergebnis ist eine goldfarbene, streichfeste Karamellcreme, die sich gut als Füllung für Torten und Kekse, wie z.B die berühmten Alfajores, eignet. Wie, ihr kennt keine Alfajores? Diese wunderbar zarten, puderzuckerbestäubten Plätzchen voll von leckerer Dulce de leche? Na, dann müsst ihr wohl doch noch den Ofen anschmeißen. Das Rezept gibt’s  gleich hier gleich dazu.

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Dulche de leche ( für ein Glas etwa 400ml)

1 Liter frische Vollmilch
250g Zucker (weiß, braun, oder halb und halb)
1/4 TL Natron (optional)
nach Wunsch gemahlene Vanille, Salzflocken oder auch ein bisschen Zimt

Milch und Zucker in einen Topf geben, bei Verwendung von nur weißem Zucker Natron mit dazugeben. Unter Rühren aufkochen lassen. Vorsicht, es wallt hoch, also keinen zu kleinen Topf nehmen. Dann die Temperatur so reduzieren, dass ihr eine stabile „Köcheltemperatur“ erhaltet, also ohne aufzuwallen aber noch so, dass es blubbert. Nun das ganze 1,5 – 2 Stunden köcheln lassen, dabei reduziert sich die Menge auf etwa ein Drittel. Wenn die Creme beginnt anzudicken, etwas öfter rühren (etwa nach ca. 1  – 1,5 Stunden). Die Kochzeit bestimmt die Konsistenz, bedenkt, dass die Creme beim Abkühlen noch etwas fester wird. Wenn die Creme die Rückseite eines Löffels glatt bedecken kann, dann habt ihr später eine cremige, noch fließende Konsistenz, die sich gut als Sauce eignet. Wenn ihr die Creme zum Füllen von Keksen benutzen wollt, kocht sie, bis es richtig dicklich blubbert und die Masse eine fast puddingartige Konsistenz hat, klappt übrigens am besten, wenn nur weißer Zucker verwendet wird. Am Ende die Aromen nach Wunsch hinzugeben (Vanille, Salz, Zimt, whatever). Wenn ihr die Dulce de leche länger lagern wollt, füllt sie knapp randvoll wie Marmelade in saubere, ausgekochte Schraubgläser und dreht die Deckel fest drauf. Wenn sich die Deckelmitte fest nach innen zieht, also nicht mehr beim Draufdrücken knackt, sollte einer längeren Lagerung nichts im Wege stehen.

Alfajores (für etwa 12 Sück):

Teig:
115g weiche Butter
65g Zucker
Abrieb einer halben Zitrone
1 Prise Salz
3 Eigelb
1EL Weinbrand (ich: Rum)
etwas gemahlene Vanille

125g Maisstärke
105g Mehl 405
1TL Backpulver
1/2TL Natron

Füllung:
etwa 150g Dulce de leche

Puderzucker zum Bestäuben

Butter im Mixer schaumig schlagen, Zucker hinzugeben und weiterschlagen bis eine helle Creme ensteht. Eigelbe einzeln hinzugeben, dann Zitronenschale, Salz, Rum und Vanille unterrühren. Die Trockenen Zutaten mischen, darübersieben und unterheben. Den weichen Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank lagern oder solange bis er fest ist.

Den Ofen auf 180°C Ober-Unterhitze vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 7 mm dick ausrollen. Mit einem Ausstecher oder kleinen Glas etwa 5 cm große Kreise austechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Die Kekse bei 180°C etwa 12 Minuten hell backen.
Auskühlen lassen. Erst kurz vor dem Servieren mit Dulce de leche bestreichen und zusammensetzen. Mit Puderzucker bestäuben.

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13 Kommentare zu “Das richtig gute Zeugs – Dulce de Leche

  1. Pingback: Tres Leche | Mehlstaub und Ofenduft

  2. Ah ganz toll. Endlich noch jemand, der Dulce de leche nicht in der Dose zubereitet. Genau so gehört sich das 🙂 Dein dazugehöriger Tres Leches Cake sieht ebenfalls toll aus. Da bekommt man gleich wieder Fernweh. Danke fürs Teilen.
    Herzliche Grüße, Manu

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  3. Pingback: Sauerteigkrokanteis mit, na was wohl: Dulce de leche | Mehlstaub und Ofenduft

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