Korean Dogs im Semolinabun – und nein, keine echten Hunde….

Fastfood, schnelles, leckeres Essen auf die Hand – wer kann dazu schon nein sagen. Vor ein paar Jahren hätte ich ja nie gedacht, dass das Reisen nach Asien, oder in dem Fall genauer: nach Korea, mir hier ganz neue Horizonte eröffnen würden. In Seoul hatte ich nicht nur den Eindruck das diese Stadt wirklich nie schläft (Einkaufen in einem Warenhaus um 03.00 Uhr morgens ist hier ganz normal…) sondern auch, dass diese Stadt ständig isst. Bars, Cafes, Restaurants, und unsagbar viele kleine Straßenrestaurants, mit und ohne Plastikstühlchen davor, pflastern diese Stadt und alle sind sie ständig proppevoll. Das Spektrum an Fastfood in Korea erscheint riesig: schon die klassisch-koreanische Küche bietet hier unzählige Grillspezialitäten, dazu Suppen, Fischkuchen, Reiskuchen und Nudelartiges in scharfen Saucen, Gimbabs und Onigiris, etc. Daneben findet sich natürlich auch der Einfluss der restlichen Welt (Ja, selbst in Seoul gibt es Döner und Dürüm Falafel) und leider auch westlichen Welt mit den allseits bekannten, nicht erwähnenswerten Burger-, Pizza- und Fastfoodketten. Und recht häufig trafen wir auch auf wirklich ungewöhnliche Cross-Over-Kreationen: Würstchen-und-Bohnen-Hot-Pot, italienisches Eis mit Thunfischgeschmack, mit Sahne gefüllte und mit Puderzucker bestäubte Baguettes (also ein Baguette Eclair 😀 ), Hotdog-Würstchen frittiert im Pommesmantel, und, und, und. Ja, ganz anders als ich es von der vitaminreichen, frischen asiatischen Küche erwartet hätte, ist Korea für mich ein wahres Fast-Food-Wonderland. Ich habe also genau deswegen so überhaupt gar keine keine Skrupel, Euch das folgende interpretierte Rezept koreanisch-westlicher Cross-Over-Fastfoodküche vorzustellen. Warum dieses Rezept? Ja ich gebe zu, ich wollte unbedingt dabei, sein bei BBQ Blogevent von Zorra und Sandra und diese wunderbaren Hartweizenbrötchen verbloggen – aber so ohne nichts drauf, wollte ich auch nicht. Also toppen nun dieses watteweiche Semolinabrötchen ein knusprig gegrilltes Würstchen, geschmorte Honig-Soja-Zwiebeln, Sesam-Gurkensalat und scharfe koreanische Gochujangmayo.  Als Minibalkongriller hat man zwar geringe Ansprüche, aber das, das ist wirklich Ober-Hammer-Lecker!  Wort! Ihr mögt kein koreanisches Essen? Naja, dann ist das so – aber diese traumhaften Brötchen, die müsst ihr unbedingt zum nächsten Grillabend probieren!

Hot Dog

Hot Dog – Korean Style – shön shaf – und sonst auch mit allem drauf, was ein guter Hot Dog braucht.

Blog-Event CIX - it's BBQ-time! (Einsendeschluss 15. Juni 2015)

Geröstetes Sesamöl ist eine lohnenswerte Anschaffung, sofern ihr noch keines habt. Ich liebe den warmen, nussigen Geschmack dieses Öls der sich in der herzhaften als auch süßen Küche ganz hervorragend macht. Koreanische Chillipaste Gochujang und koreanisches Chillipulver Gochugaru, findet ihr im gut sortierten Asialaden. Ich bin sonst ja überhaupt nicht der Scharfesser, aber bei den koreanischen Chilliprodukten hab ich da oft gar kein Probleme –  koreanische Schärfe ist meist angenehm warm und nicht nachbrennend, aber natürlich lautet das Motto auch hier: Die Dosis macht das Gift. 😀

Koreanstyle Hot Dogs (Rezept für 10 Hot Dogs):

BBQ Semolinabuns (Originalrezept von Dan Lepard):
75g Hartweizengrieß
25g Butter
8g Salz
1TL Honig
1EL Joghurt
8g Hefe
450g Weizenmehl 550
etwas Öl zum Kneten
etwas Grieß und etwas Meersalz zum Bestreuen

In einer Schüssel den Grieß mit 150g kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten Quellen lassen. Butter, Salz, Honig, Joghurt zusammen mit weiteren 200g warmen Wassers hinzugeben und glatt verrühren. Eventuelle noch verbliebene Klümpchen mit den Fingern oder einer Gabel lösen. Die Hefe darüberbröckeln und 450g Mehl hinzugeben. Alles zu einem Teig kneten. Nicht erschrecken, der Teig ist unglaublich klebrig und schwierig mit der Hand zu bearbeiten. Wenn ihr mit der Hand kneten wollt, dann empfehle ich euch die „slap and fold Methode“– 10 Minuten Plackerei sind hiermit trotzdem erforderlich. Am Ende habt ihr einen fast glatten, elastischen Teig, der nur noch wenig klebt. Geht es gar nicht, dann gebt noch esslöffelweise Mehl dazu, bedenkt aber, dass der Teig beim Kneten trockener wird. Wer hat, nimmt die Küchenmaschine mit Knethaken und knetet auf 2. Stufe etwa 8 Minuten. Den Teig  anschließend in eine gefettete Schüssel geben. In den nächsten 30 Minuten den Teig alle 10 Minuten kurz auf einer geölten Arbeitsfläche durchkneten. Danach etwa eine Stunde abgedeckt gehen lassen, bis sich der Teig sichtlich vergrößert hat. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck 25x35cm ausrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Mit einem Pizzaschneider oder einem metallenen Teigschaber den Teig in 10 gleichgroße Rechtecke vorteilen. Für das „Steppdeckenmuster“ mit einem Buttermesser mit wenig Druck Linien auf den Teig zeichnen. Abgedeckt (z.B. in eine große, saubere Plastiktüte gesteckt) gehen lassen, bis sich der Teig wieder deutlich vergrößert hat (ca. 45 Minuten). Den Backofen in der Zwischenzeit auf 230° vorheizen. Die Brötchen mit Wasser abstreichen und mit etwas Grieß und Meersalz bestreuen. Bei 230°C etwa 20 Minuten backen, bis die Brötchen goldbraun sind. Auf einem Rost abkühlen lassen.

Sesam-Gurkensalat:
1 große Gurke
2TL Salz, gestrichen
2EL Sesamöl
1EL gerösteter Sesam
etwas Chilliflocken (Gochugaru)

Gurken, waschen, vierteln und mit einem Spaarschäler in lange Streifen schneiden. In eine Schüssel geben mit dem Salz mischen und mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Gurken danach in einem Sieb abtropfen lassen, dann mit Sesamöl, Sesam und Chilliflocken vermischen und abschmecken.

Honig-Soja-Zwiebeln:
2 Zwiebeln, mittelgroß
2 Esslöffel Öl
2EL Honig
1 EL Sojasauce

Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne mit dem Öl glasig andünsten. Honig hinzugeben und goldbraun braten. Mit Sojasauce ablöschen und beiseite stellen.

Gochujang Mayonaise:
1-2 Eigelb
1EL Reisessig
150 – 200ml Öl (ich: Rapsöl)
1EL Sojasauce
1-2EL koreanische Chillipaste (Gochujang)

In einem hohen Rührgefäß mit dem Pürierstab ein Eigelb mit dem Reisessig vermixen. Das Öl langsam unter ständigem Mixen hinzugeben, tröpfenweise. Das Ei muss mit dem Öl emulgieren. Beim ersten Anlauf war ich zu ungeduldig und es blieb flüssig. Dann einfach in einem 2. Mixbecher das zweite Eigelb verquirlen und nun die zu flüssig geratene „Mayo“ von eben wieder tröpfchenweise hinzugen. Wurde eine super feste Mayonaise. Dann die Chillipaste und die Sojasauce unterrühren. Wenn es noch zu festsein sollte, noch etwas Wasser oder Brühe hinzugeben.

10 Hotdog-Würstchen (ich: Wiener Würstchen), auf dem Grill knusprig grillen

gerösteter Sesam und Chilliflocken nach Wunsch zum Bestreuen

Zusammensetzen: Brötchen einfach an einer Seite aufreißen, mit etwas Chillimayo bestreichen, knusprig gegrilltes Würstchen drauf, Zwiebeln, Gurken, noch etwas Mayo, Sesam und Chilliflocken nach Wunsch obenauf. Guten Hunger!

Egal ob Nackensteak, Schweinebauch, Halloumi oder Tofuwürstchen - von diesen Semolinabuns träumen alle!

Egal ob Nackensteak, Schweinebauch, Halloumi oder Tofuwürstchen – von diesen Semolinabuns träumen alle!

 

4 Kommentare zu “Korean Dogs im Semolinabun – und nein, keine echten Hunde….

  1. Liebste Susanna!
    Was du hier gezaubert hast, ist schon wieder ganz großes Kino. Die Hot Dog Brötchen sehen so herrlich fluffig aus (wie auch nicht anders zu erwarten bei dir!) und sicher kannst du dir vorstellen, dass es mir der scharfe Gurkensalat mit Sesam total angetan hat. Ohhh wie gerne würde ich jetzt in ein solchen Hot Dog beißen!!!
    Ganz viele liebe Grüße in die Hauptstadt!
    Kimi

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    • Liebste Kimi, schön dass wir geschmacklich mal wieder ganz auf einer Linie liegen. Die Brötchen sind wirklich ein Traum und bei uns nun der Dauerbrenner für die hoffentlich noch vielen kommenden Grillabende dieses Jahr. Liebste Grüße zurück!

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  2. Was für ein Knaller an Hot Dog! Ich habe gerade neulich in den USA im Fernsehen einen Hot Dog Wettbewerb gesehen, da hättest Du locker angeräumt 🙂

    Vielen Dank für diesen leckeren Beitrag zum Event!

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