Veganer Sauerteig-Karottenkuchen mit Cashewbuttercreme

Aufmerksame Leser meines Blogs wissen: mein Herz schlägt nicht nur für süßes Gebäck, nein auch herzhafte Brote mit Roggenmehl und Sauerteig haben es mir angetan. Diese beiden Herzen in meiner Brust muss man doch irgendwie zusammenbringen können, oder nicht? Zuletzt hatte es ja bei den Brownies zumindest mit dem  Roggenmehl schon mal sehr gut funktioniert. Und da so ein Möhrenkuchen ja auch eine recht „herzhafte“ Angelegenheit ist, muss das doch auch damit klappen! Ich wollte also einen Karottenkuchen, mit so viel Karotte als irgend möglich. Zudem sollte er durch Sauerteig „getrieben“ werden und damit eifrei sein, also letztendlich ein veganer Karottenkuchen. Es war dann doch eine schwere Geburt – hier noch mal lieben Dank an meine Testesser… Das knappe halbe Kilo Obst und Gemüse (auf eine kleine 19cm Springform!), was nun im Kuchen steckt, machte die Entwicklungdes Rezeptes schwierig. Ich mag nasse Kuchen, und sehr saftig ist der Kuchen immer noch, aber in den ersten Versuchen war ich mir nicht sicher: ist das nun „nass“ oder einfach noch nicht durch? Der Durchbruch gelang mir letztlich durch das Rösten der Möhren im Ofen bevor sie im Teig landen – das Aroma der Karotten bleibt dabei nicht nur erhalten, es wird sogar noch richtig intensiviert. Etwas Natron greift nun noch dem Sauerteig unter die Arme und tada: ein saftiger, möhriger Kuchen – Perfekt für die Ostertage. Beim Frosting könnt ihr wählen: vegan oder klassisch mit Mascarpone und griechischem Joghurt. Das vegane Frosting war ein Versuch, der optisch sehr ansprechend geworden ist, mich aber geschmacklich nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Der Geschmack ist etwas fade und wird vom Kokosöl dominiert, was bei diesem recht herzhaften Kuchen aber in Ordnung geht. Die Zubereitung ist zeitaufwendig: die Cashewnüsse müssen mindestens über Nacht einweichen, am nächsten Tag wird das Frosting gemixt und sollte dann wieder etwa 10 Stunden durchkühlen, bevor es aufgeschlagen werden kann. Im Originalrezept wird auch eine „schnellere“ Variante vorgestellt – Aufschlagen und Kühlen im Wechsel. Wer hat, sollte für das Mixen der eingeweichten Cashews einen Blender nehmen (also hohes Mixgefäß mit sehr leistungsstarkem Motor), darin würde das Frosting wohl besonders cremig. Zum Aufschlagend der fertigen Creme benötigt ihr einen Mixer mit Schlagbesen und nochmals Geduld. Wichtig ist dann, dass der Kuchen gut ausgekühlt ist, bevor das Frosting drauf kommt – sonst schmilzt alles weg. Für die weiteren Backversuche war mir dieses Frosting zu zeitaufwendig, deshalb gab es auf die folgenden Karottenkuchen ein schönes einfaches Mascarpone-Joghurt-Frosting – angenehm frisch, süß-säuerlich und perfekt passend zum möhrigen Kuchen. Ihr habt also die Wahl – nur eins muss sein: lasst dem Osterhasen seine Eier und esst ihm lieber seine Möhrchen weg in Form dieses Kuchens 🙂

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so fein kann ein veganes Sauerteig-Karotten-Törtchen sein

Mit diesem Törtchen wandere ich dann noch ganz schnell zu all den anderen Märzkuchen von Yuska.

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Veganer Sauerteig-Karottenkuchen mit Cashewbuttercreme

Sauerteig:
60g Weizenvollkornmehl
40g Wasser
10g Anstellgut

Teig:
300g Möhren
3EL Ahornsirup
1 Banane, reif (ca.75g)
100g Ananasfruchtfleisch, frisch
30g Walnüsse
30g Haferflocken
80g Öl
80g Zucker
100g Weizenvollkornmehl
1/2TL Natron
1 gute Prise Salz
Zimt, Piment, gemahlene Vanille nach Wunsch

Die Sauerteigzutaten mit einem Löffel verkneten und mindestens 8 Stunden bei 30°C reifen lassen.

Ofen aus 230°C Ober-Unterhitze vorheizen. Walnüsse grob hacken und zusammen mit den Haferflocken in einer Pfanne ohne Fett rösten. Abkühlen lassen.

200g der Möhren in kleine Würfel schneiden und mit 1 EL Ahormsirup in einem Bräter bei 230°C für 30-40 Minuten rösten. Sie sollen dabei möglichst an Volumen verlieren und dunkle Stellen bekommen. Danach etwas abkühlen lassen. Ofen auf 180°C herunterschalten.
Restliche Möhren fein raspeln.

Die gerösteten Möhren mit der Banane und dem Ananasfruchtfleisch in einem Mixer pürieren. Das Mus in einer Schüssel mit Öl, Zucker, restlichem Ahornsirup und Sauerteig verrühren, bis eine glatte Masse entstanden ist. Mehl, Salz, Gewürze nach Wunsch und Natron mischen und unter die Möhrenmasse unterrühren. Die geraspelten Möhren, Haferflochen und Walnüsse unterheben.

Teig in eine kleine Springform (19 cm) füllen und glattstreichen. Bei 180°C für 40-45 Minuten backen (Stäbchenprobe machen).
Kuchen vor dem Füllen vollständig abkühlen lassen. Dann Kuchen in 2-3 Böden teilen, mit dem gewünschten Frosting füllen und nach Belieben verzieren. Vor dem Anschneiden mindestens 2 Stunden durchziehen lassen.

Veganes Frosting: Cashewbuttercreme

250g Cashewnüsse, mindesten 12 Stunden in Wasser eingeweicht
100g Kokosöl, geschmolzen
80g Wasser
80g Ahornsirup
1 TL Reisessig
1/2 TL Salz

Die eingeweichten Cashewnüsse mit den Kokosöl, Wasser, Ahornsirup, Reisessig und Salz in einem Blender zu einer cremigen, möglichst feinen Masse pürieren. Das Frosting ist jetzt noch recht flüssig un inhomogen, dehalb im Kühlschrank über Nacht festwerden lassen. Am nächsten Tag Frosting im Mixer mit Schneebesen cremig aufschlagen, das kann etwas dauern, wenn das Frosting sehr kalt ist. Durch das Schlagen erwärmt es sich jedoch und irgendwan wird es tatsächlich cremig. Durch Zugabe von 1-2 EL heißem Wasser kann man diesen Vorgang etwas beschleunigen. Bei mit dauerte es ungefähr 20 Minuten, bis das Frosting die gewünschte Konsistenz erreichte.

Mascarpone-Joghurt-Frosting
200g Mascarpone
150g griechischer Joghurt
75g Puderzucker

Alle Zutaten im Mixer mit Schneebesen zunächst verrühren, dann zu einer cremig-schaumigen Masse aufschlagen. Wer mag kann noch Zimt, Zitronen-oder Orangenabrieb hinzugeben.

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nicht minder hübsch und hier endlich mit gewünschter Teigkonsistenz – der Karottenkuchen mit Mascarpone-Joghurt-Frosting

 

9 Kommentare zu “Veganer Sauerteig-Karottenkuchen mit Cashewbuttercreme

  1. Oh, das Rezept klingt fantastisch. Und deine Torte ist sehr schön ausdekoriert. Sieht toll aus!
    Ich seh schon, ich muss mich dringend mit dem Thema Sauerteig auseinandersetzen.
    Nur die Frostings sind nicht meine Welt.
    Da nehme ich ich statt Kokosöl lieber Tôfu und Kuzu. 😛
    Liebe Grüße, Mari

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    • Liebe Mari, lieben Dank, ich freu mich dass du vorbeischaust. Ja, das mit dem Kokosöl fand ich auch nicht so überzeugend, da haben es die Veganer schon bisschen schwer… Frostings mit Tofu klingt spannend, da hast du ja sicher was auf deinem Blog, muss ich gleich mal stöbern gehen. Und Kuzu, da musste ich ja erst mal googeln, da werd ich bei Gelegenheit mal meinen Asiahändler nach fragen – muss ich unbedingt probieren!
      Liebe Grüße,
      Susanna

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  2. Ein tolles Experiment – einen Kuchen mit Sauerteig zu backen ist mal was ganz Neues! Vielen lieben Dank für deinen Beitrag zum Calendar of Cakes im März und herzliche Grüße,
    Yushka

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    • Naja, leider schmeckt es gar nicht wirklich nussig, die Cashews sind etwas neutral und werden wie beschrieben vom Kokosöl übertönt… ich werde mich aber bei Gelegenheit noch mal der Cashewcreme widmen, dann mal ohne Kokosöl und vielleicht mit dem von Mari vorgeschlagenen Kuzu.
      Liebe Grüße,
      Susanna

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    • Liebe Königin, danke für deinen Tipp, ich hab gleich mal bei der sauerteigverrückten Brittlebrick vorbei geschaut, aber so richtig weiß ich noch nicht, was du mit experimentieren meinst – ich habe nur Rezepte für Brot und Brötchen gefunden. Hab ich was übersehen?
      Liebe Grüße und schöne Ostern,
      Susanna

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      • Hmm … Sie hatte kürzlich mal so ne halbe Ausarbeitung zum Thema Sauerteig meine ich … Vielleicht hat sie es nicht gut getaggt!? Wenn ICH es finde, melde ich mich nochmals, ja!?

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