Apple-Bacon-Pie

Das erste Bild von diesem „Kuchen“ spielte mir eine Freundin über ein bekanntes soziales Netztwerk zu… ich war schockiert. Ein süßer Apfelkuchen mit Zimt und Zucker versteckt unter einem Gitter knusprigen Frühstücksspecks… die Idee fand ich mehr als obszön. Kann man sowas Backen? Und auch Essen? Immerwieder musste ich an dieses Bild denken, es ließ mich nicht los. „Das ist doch so ein typisches nordamerikanisches Ding, Pancakes mit Ahornsirup und Speck zum Frühstück, Big Kahunaburger mit Doppeltzuckerketchup und Ananas  zwischenduch und, und, und… da ist doch nichts dabei…. ahhhh… ich könnte es ja abwandeln, so in eine herzhafte Variante, vielleicht so als Art Quiche mit Apfel und Sellerie zum Beispiel, nein, nicht…nee ist doch dann nicht das selbe“. Eine verzwackte Situation.

Dann begab ich mich auf die Suche nach dem Rezept zum Bild und fand es auf dem wunderbar photographierten Blog fortheloveofthesouth.com. Ich erfuhr, dass es sich  bei diesem Pie um eine national bekannte Südstaaten Spezialität handelte.  Klasse! Erhält also das Prädikat Klassiker, mit der Absolution, probiert zu werden. Damit ich es nicht allein essen muss, zeigte ich das Rezept zur Sicherheit nochmal meinem Liebsten und da, keine Spur von Fragwürdigkeit! Nein seine Augen leuchteten!…. Ja, vielleicht ist das so ein Männerding: auf alles Fleisch drauf legen…na dann…

und was soll ich sagen: Damm it! It’s sooo goooood! Die 2 Stunden Auskühlzeit waren Folter (…die ich natürlich mal wieder nicht eingehalten habe): der Duft nach karamelisierten Äpfeln, Zimt, Muskat und rauchigem Speck, der Anblick des blubbernden Füllung, des mürben, goldbraunen Bodens und obenauf der knusprig-krosse Speck….und dann der Geschmack:  sehr süß (wie es sich für einen guten US Pie gehört) und rauchig-salzig, fruchtig, karamellig, zimt-würzig….Apfelkuchenhimmel! …manchmal lohnt es sich eben, sich mal was zu trauen…

Ina sucht diesen Monat Apfelkuchen bei let’s Cook together – das ist ein Apfelkuchen.

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Apple-Bacon-Pie (für eine tiefe Pieform ca. 20-23 cm Durchmesser)

Mürbeteig:
160g Mehl
½ TL Salz
2 EL Puderzucker
115g Butter, kalt
100 ml eiskaltes Wasser mit 1 TL weißem Essig gemischt

Füllung:
5 säuerliche Äpfel, geschält, enkernt, geviertelt und in feine Spalten geschnitten
Saft einer halben Zitrone
150g brauner Zucker
60g weißer Zucker
2 EL Speisestärke
1 EL Zimt
geriebene Muskatnuss nach Geschmack

1 Ei zum Bestreichen

8 Scheiben Frühstücksspeck

Für den Mürbeteig Mehl, Salz und Zucker mischen. Kalte Butter in Stückchen zugeben und alles mit den Fingerspitzen schnell verreiben, bis eine sandartige Konsistenz erreicht wird. Nun esslöffelweise das Essigwasser hinzugeben, bis ein glatter, formbarer Teig entsteht. Ich habe 3 Esslöffel gebraucht. Der Teig sollte weder kleben noch auseinanderfallen. Teig 30 Minuten kaltstellen.

Eine Form (am besten auslaufsicher) mit ca. 20 -23 cm Durchmesser fetten und mit Mehl ausstreuen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis mit ca. 26-29 cm Durchmesser ausrollen und in die Form drücken. Der Rand ist relativ hoch und steht über, das muss so, dieser wird später dann schön über den Rand der Füllung drapiert. Das Ei aufschlagen und nur vom Eiweiß mit einem Pinsel den Boden damit bestreichen, das schützt vor dem Durchweichen. Die Form wieder 30 Minuten kaltstellen.

Währenddessen die Füllung vorbereiten, dafür kleingeschnittene Äpfel, Zitronensaft, Zucker, Stärke und Gewürze in einer Schüssel durchmischen, bis die Äpfel gut mit den trockenen Zutaten umhüllt sind.

Ofen auf 220° Ober-Unterhitze vorheizen. Ein Blech auf dem der Kuchen gebacken werden soll, mit in den Ofen geben (ich habe es auf einem Rost gebacken und mir ist leider etwas Zucker/Fett aus der Form ausgelaufen, was natürlich ordentlich qualmt hat). Wenn ihr sicher seid, dass eur Form dicht ist, könnt ihr natürlich auch ein Rost nehmen.

Füllung auf den Boden geben. Aus den Speckstreifen auf die Pie Oberfläche legen und dabei ein Gittermuster flechten. Den Speck möglichst locker legen, wie beim Braten in der Pfanne „schnurrt“ er beim Garen zusammen. Den überstehenden Teigrand nun hübsch geformt umschlagen und mit dem nun verquirlten Ei bestreichen. Pie noch mal 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.

Pie bei 220°C 20 Minuten backen. Dann auf 190°C herunter schalten und weitere 20 – 30 Minuten backen oder bis der Speck schön knusprig braun ist. Sollte der Rand zu dunkel werden, diesen mit Alufolie abdecken.

Vor dem Servieren 2 Stunden auskühlen lassen.

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10 Kommentare zu “Apple-Bacon-Pie

    • Hallo liebe Hope,

      schön, dass du vorbeischaust und danke für deinen Kommentar. Ja, ist wirklich eine sehr spannende Kombi, und ich für meinen Teil kann sagen, es lohnt sich wirklich!
      Wünsche ein tolles Wochenende!
      Susanna

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  1. Hi Susanna,
    jetzt habe ich mir dein Rezept noch einmal in Ruhe durch gelesen und ich bin – so wie du – irgendwie von der Kombi angefixt. ich kombiniere eh gern Früchte mit salzigem und werde den Kuchen auf alle Fälle mal ausprobieren.
    Liebe Grüße,
    Sandra

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    • Hallo liebe Sandra,

      Sorry für die späte Beantwortung, im Moment treibe ich mich ja eher im Kino rum, als vorm Computer. Ohhhh, das freut mich… bin ich also nicht die Einzige, der es so geht… ich hatte ja eher mit Entrüstungsbekundungen von allen Seiten gerechnet, aber bisher kam da noch nichts…
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

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    • Hallo liebe Katrin,

      schön dass du den Weg auf meine Seite gefunden hast… und gleich eine Nominierung, ich fühle mich sehr geehrt. Schaue mir die Details gleich mal genauer an.
      liebste Grüße, und ein schönes Wochenende,
      Susanna

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  2. Liebe Susanna,
    ich bin jemand, der voll auf dieses Pancake-Ahornsirup-Speck Frühstück abfährt. Mein nächstes Cupcake-Projekt sollen Schoko-Bier-Cupcakes mit Ahornsirup-Bacon Frosting werden (aus der Serie 2 Broke Girls).
    Von daher bin ich ganz angetan von deinem Apple-Bacon-Pie 🙂
    Liebste Grüße und ein schönes Wochenende!
    Kimi

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